Achsdefekt stoppt Bewässerungsprojekt im Hundig

Technische Herausforderungen am Wasserrad

| Yvonne Russi

Das einzige Wasserschöpfrad des Kantons Zürich steht derzeit still. Ein Defekt an der Achse des Rades hat die Funktion der Anlage vergangenen Herbst abrupt unterbrochen. Die Fachstelle Naturschutz und der Verein Wässerwiesen Hundig arbeiten gemeinsam an einer Lösung.

Seit seiner Inbetriebnahme im Oktober 2022 hat das Wasserschöpfrad an der Glatt zuverlässig funktioniert und bewässerte die Wässerwiesen im Hundiggebiet, welche für den Erhalt seltener Pflanzen- und Tierarten von grosser Bedeutung sind. Die Anlage, die eine traditionelle Bewässerungstechnik in der modernen Kulturlandschaft von Glattfelden wiederbelebt, wies nach einem Jahr ohne Probleme plötzlich einen schwerwiegenden Schaden auf.

Wie aus einer Pressemitteilung zu erfahren war, hatte sich das Rad abgesenkt und stand am Grund auf. Zwei Versuche, das Rad mit dem Kran zu heben und die Achse zu verstärken, lösten das Problem nur kurzfristig. Weiterführende Prüfungen ergaben, dass die Achse des Rades verbogen ist und Risse aufweist. Die Ursache des Schadens ist noch unklar, doch vermutet wird, dass beispielweise äussere Einflüsse, wie der Aufprall eines Baumstamms während eines Hochwassers, eine Rolle spielen könnten. Ingenieure und Metallbauer sind bereits damit beauftragt, die genaue Ursache zu ermitteln und eine dauerhafte Lösung zu entwickeln.

Die Reparatur des Wasserschöpfrades ist von entscheidender Bedeutung, denn eine unzureichende Bewässerung der angeschlossenen Wiesen würde sich negativ auf die ökologische Entwicklung des Gebietes auswirken und das Projekt zurückwerfen. Die Verantwortlichen sind optimistisch, dass die Anlage bald wieder in Betrieb genommen werden kann. Bis dahin bleibt das Rad, das normalerweise bis zu 80 Liter Wasser pro Sekunde fördert, ausser Betrieb.

Das Wasserschöpfrad spielt eine zentrale Rolle im Rahmen der ökologischen Aufwertungsmassnahmen der Region. Es ist nicht nur ein technisches Denkmal, sondern auch ein entscheidender Faktor für die Biodiversität der Wässerwiesen, die als Lebensraum für zahlreiche gefährdete Arten dienen. Durch die Wiederbelebung dieser alten Bewässerungsmethode trägt das Projekt wesentlich zur Erhaltung der lokalen Flora und Fauna bei.

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