Von kleinen Lebewesen zu grossen Aufgaben

Flavio Sunda, Glattfeldens neuer Naturschutzbeauftragter

| Yvonne Russi

Unsere Gemeinde hat mit Flavio Sunda einen neuen Naturschutzbeauftragten, der seit Februar 2024 im Amt ist. Sunda, der die Nachfolge von Robert Sand antritt, bringt eine lebenslange Leidenschaft für die Natur in seine neue Rolle ein.

Von Kindesbeinen an führte ihn sein Vater in die Wunder der Natur ein – vom Staunen über die Vielfalt im heimischen Garten bis hin zum Bestimmen von Käfern. Diese frühe Faszination für die Natur hat Sunda beibehalten und weiterentwickelt. Heute, ausgebildet als Naturpädagoge, Feldornithologe und Fledermausschützer, strebt er danach, seine Begeisterung mit der Gemeinschaft zu teilen und plant, sein Wissen als Wildbienenspezialist weiter zu vertiefen.

Als Naturschutzbeauftragter kümmert sich Sunda um die kommunalen Flächen von Glattfelden, die mit informativen Tafeln gekennzeichnet sind. Diese Neuerung macht die Grenzen und den Beginn von Naturschutzgebieten sichtbar und erleichtert den Zugang für die Öffentlichkeit zu diesem Thema. «Endlich kann jeder sehen, wo unsere wertvollen Naturschutzgebiete liegen», erklärt Sunda begeistert.

Fledermausschutz als Herzensangelegenheit

Neben seiner Verantwortung für die kommunalen Flächen setzt sich Sunda besonders für den Fledermausschutz ein. Er informiert und klärt die Bevölkerung auf, denn das Verständnis und die Wertschätzung dieser speziellen Tiere liegen ihm am Herzen. «Jede Fledermaus hat ihre eigene Persönlichkeit, und man lernt sich mit der Zeit gegenseitig kennen», schwärmt er. Diese Erfahrung sammelte Flavio Sunda während seiner Freiwilligenarbeit in der Fledermaus-Notstation der Stiftung Fledermausschutz in Zürich. Auch in unserem Dorf gibt es eine Vielzahl von Fledermäusen, deren Lebensräume jedoch durch energetische Dämmmassnahmen bei Gebäuden immer stärker bedroht sind.

Grün, aber ungebeten

Sunda organisiert regelmässige Aktionen zur Bekämpfung invasiver Pflanzenarten, sogenannter Neophyten. Er betont die Wichtigkeit, diese nicht einfach auszureissen und am Wegrand liegen zu lassen, sondern verantwortungsvoll zu entsorgen. Denn nur so kann man einer weiteren Ausbreitung entgegenwirken. Zur Verstärkung dieser Bemühungen führt Sunda jährlich Jätaktionen im und um unser Dorf durch, um invasiven Pflanzenarten den Kampf anzusagen. Diese Aktionen erfordern viele fleissige Hände und so sucht Sunda stets nach freiwilligen Helfern, die bereit sind, sich dieser wichtigen Aufgabe zu widmen.

Um die Vogelnistkästen in der Gegend zu warten, hat Sunda eine Gruppe engagierter Helfer ins Leben gerufen, och betont er, dass weitere Unterstützung stets willkommen ist. Sein Appell an die Gemeinde: «Bleibt neugierig, aber seid euch bewusst, dass ihr in Lebensräumen anderer Lebewesen seid. Respektiert dies.»

Mit seinem tiefen Verständnis für die Natur und einem unermüdlichen Einsatz für ihren Schutz trat Flavio Sunda im Februar seine neue Aufgabe an. Seine Augen leuchten, wenn er über die Natur spricht – ein Zeichen seines Engagements für unsere Umwelt.

Zurück