Intime Details aus einem Menschenleben

Stiftung Gottfried-Keller-Zentrum: Mitgliederversammlung

| Ruth Hafner Dackerman

Der Stiftungsrat hat am Samstag zur Mitgliederversammlung im Gottfried-Keller-Zentrum eingeladen. Durch den kulturellen Teil führte Matthias Peter, Leiter der Kellerbühne St. Gallen.

Im Namen des Stiftungsrates begrüsste Konrad Erni am Samstagnachmittag die 42 angemeldeten Gäste zur Mitgliederversammlung mit den Worten «Eine grosse Familie trifft sich». Als besonderen Gast begrüsster er Matthias Peter, Leiter der Kellerbühne St. Gallen. Vier Sitzungen gebe es pro Jahr, um anfallende Geschäfte zu erledigen. Ernis Dank ging unter anderem an die Kulturkommission, welche gut besuchte Veranstaltungen durchführen konnte. Zudem habe es drei Ausstellungen in der Galerie gegeben – bei der momentanen Ausstellung geht es um Jakob Senn, den «Grünen Heinrich» von Fischenthal. Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema von Autor Konrad Erni erschien bereits in der letzten Ausgabe des Glattfelders und in der App.

Architekt Reto Schneider informierte über den Zustand des nach einem Grossbrand im Jahre 1982 unter Auflagen des Heimatschutzes wieder aufgebauten Gebäudes. Visuell sei es in einem guten Zustand, doch vieles im Innenbereich stehe am Ende der Betriebsdauer. Verwalter Tommy Hafner orientierte anschliessend zum Thema Finanzen und betonte, dass genügend Geld auf dem Rückstellungskonto vorhanden sei. Sein Dank ging an Stiftungspräsident Konrad Erni für dessen Bemühungen, die Stiftung am Leben zu erhalten.

Ein turbulentes Leben voller Höhen und Tiefen

Während der nächsten Stunde durften die Gäste bei einem Filmvortrag viel Wissenswertes rund um das Leben von Schriftsteller Jakob Senn erfahren. Der Film war in 15 Kapiteln auf vier Bereiche mit Spielszenen, Kommentaren, Theaterszenen und dokumentarischen Fotos aufgebaut. Matthias Peter führte die Interessierten anschliessend durch die Galerie, um einen vertieften Einblick zu den Lebenshintergründen von Jakob Senn anlässlich dessen 200. Geburtstag zu gewähren. «Zwischen Jakob Senn und Gottfried Keller bestand eine zwar kleine, aber wichtige Verbindung», erklärte Matthias Peter. «Wer Freude an Sprache hat, hat auch Freude an dieser Ausstellung.» Der 62-Jährige ist nicht nur Leiter der Kellerbühne, sondern auch Publizist, Schauspieler und Regisseur. Für die Umsetzung dieses Projekt habe es zweieinhalb Jahre gebraucht. «Diese lebendige Geschichte und die Literaturvermittlung sind mir wichtig, sind meine Leidenschaft.»

Bei einem kleinen Imbiss und einem Glas Wein tauschten sich die an Kultur interessierten Gäste anschliessend noch rege aus - mit der Erkenntnis, dass das Leben von früher etliche Parallelen mit dem von heute aufweist.

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