Schnitzelbank

Glattgedanken

| Christian Ulrich

Werni hat das Wort Schnitzelbank auf der Rückseite unserer Textrolle bildlich dargestellt, mit Wienerschnitzel und UBS-Logo. Die richtige Bedeutung des Ausdrucks kennt man hierzulande ja höchstens von der Basler Fasnacht her.

Aber – schön der Reihe nach. Im Spätsommer 2022 telefonierte mir Obernarr Daniel Manser und fragte mich geradeaus, ob ich für die Fasnacht 2023 Schnitzelbank-Verse machen könnte. «Wie kommst du auf diese Idee? Ich war noch nie ein Fasnächtler», war meine Entgegnung. Dani erklärt: «Ich lese regelmässig deine Glattgedanken und habe mir gedacht, wer so etwas schreibt, könnte auch dichten. Ich möchte die Fasnacht etwas aufwerten.»

Ich liess mich überreden, sagte allerdings, dass ich Mitwirkende suchen werde. Anfangs waren wir zu viert. Zwei vorerst Interessierte meldeten sich aber bald ab, obwohl wir unser Vorhaben bald auf 2024 verschoben. Also blieben Werner Straehl und ich übrig. Wir besprachen mögliche Themen und teilten diese auf. Als Grundgerüst lag uns die Jupeidi-Jupeida-Melodie am nächsten, also bastelten wir unsere Verse drum herum. Von den Baslern hat sich Werni für die Präsentation inspirieren lassen. Seine rätschende Maschine aus Kinderwagenrad, WC-Stöpsel und Skistock war eine Attraktion für sich und ermöglichte ihm, das Textband schön langsam abrollen zu lassen. Auf der Rückseite hat er jeden Vers noch illustriert.

Vom rundum positiven Echo auf unsere Auftritte wurden wir überrascht. Wir bekamen Komplimente auch aus Kreisen, die wir in unseren Versen auf die Schippe nahmen. Unsere Themen waren teilweise etwas überholt, denn wir hatten mit dem «Versli brünzeln» schon im Spätherbst 2022 angefangen. Aber: Unser Aufwand hat sich gelohnt, die Fasnacht 2024 bleibt uns in froher Erinnerung. Für die Weiterführung der Schnitzelbank-Geschichte braucht es jedoch dringend junges Blut!

Christian Ulrich

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