Nadja Dikeoulias im Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung

Einladung zum Umdenken: Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

| Yvonne Russi

Dank Nadja Dikeoulias und ihrem Engagement ist unsere Gemeinde im Foodsharing nun auf der Karte der Lebensmittelrettung verzeichnet.

In einer Welt, in der Lebensmittelverschwendung ein zunehmend besorgniserregendes Problem darstellt, erheben sich Stimmen und Hände, die bereit sind, diesem Trend entgegenzuwirken. Eine dieser Hände gehört der Foodsaverin Nadja Dikeoulias, einer engagierten Glattfelderin, die sich dem Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln verschrieben haben. Foodsaver sind nicht nur Retter im stillen Hintergrund, sie sind aktive Teilnehmer einer Bewegung, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Welt einsetzt.

Der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung

Das Prinzip hinter der Rolle eines Foodsavers ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Sie sammeln Lebensmittel, die von Supermärkten, Bäckereien, Restaurants und anderen Lebensmittelbetrieben nicht mehr verkauft werden können, jedoch noch vollkommen geniessbar sind. Diese Initiative geht weit über die blosse Sammeltätigkeit hinaus. Foodsaver müssen strenge Hygiene- und Sicherheitsstandards einhalten, um die Qualität und Sicherheit der geretteten Lebensmittel zu gewährleisten. Dazu gehört die sorgfältige Einhaltung der Kühlkette, der angemessene Transport und die Überprüfung der Verbrauchsdaten, um sicherzustellen, dass alle verteilten Lebensmittel sicher konsumiert werden können.

 

Nach der Rettung werden diese Lebensmittel an Interessierte, Freunde und Familie verteilt. Ziel ist es, einen Kreislauf zu schaffen, in dem Lebensmittel wertgeschätzt und sinnvoll genutzt werden, statt im Abfall-Container zu enden.

Mit viel Fronarbeit und Herzblut mit dabei

In den letzten Wochen hat Nadja, die passionierte Lebensmittelretterin, bereits ein bemerkenswertes Netzwerk aufgebaut, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Nadjas Weg zur Lebensmittelretterin war nicht ohne Herausforderungen. Um aktiv zu werden, war es erforderlich, dass sie in einem umfassenden Quiz, welches einer Prüfung ähnelte, ihr Fachwissen unter Beweis stellte. Dabei musste sie sich mit einer Bandbreite an Themen auseinandersetzen, die von Lebensmittelhygiene über die Wahrung der Kühlkette bis zur ordnungsgemässen Abholung der Lebensmittel reichten. Dieses Quiz dient als obligatorische Eintrittshürde für die Organisation Foodsharing, deren Wurzeln in Deutschland liegen und die nun auch in der Schweiz zunehmend Fuss fasst.

 

Nachdem Nadja das Quiz bestanden hatte, folgten drei Einführungsabholungen bei verschiedenen Anbietern, von Bäckereien über Lebensmittelläden bis hin zu Take-aways. Diese Vielfalt ist ein Schlüssel zum Erfolg des Projekts, denn sie ermöglicht es, ein breites Spektrum an Lebensmitteln zu retten und den «Kunden», die kostenlos auf diese Produkte zugreifen können, eine gewisse Vielfalt anbieten zu können.

Flexibilität im Engagement

Nadja betont, dass die Teilnahme am Foodsharing flexibel ist. Interessierte Foodsaver können sich selbst eintragen und entscheiden, wann und wo sie Lebensmittel retten möchten. Die Herausforderung besteht jedoch darin, genügend Lebensmittelretter zu mobilisieren, um eine kontinuierliche Abholung zu gewährleisten. Wie zu erfahren war, nehmen die Lebensmittelgeschäfte in Glattfelden, darunter beispielsweise der örtliche Coop, bedauerlicherweise noch nicht an dieser Initiative teil. Dadurch gelangen auch in unserer Gemeinde tagtäglich geniessbare Lebensmittel in den Abfall, was das Engagement der lokalen Lebensmittelretterin umso bedeutender erscheinen lässt.

 

Aktuell holt Foodsaverin Nadja ein- bis zweimal pro Woche überschüssige Lebensmittel in der Region oder auch in der Stadt Zürich ab. Nach jeder erfolgreichen Rettungsaktion informiert Nadja die Mitglieder ihrer speziell ins Leben gerufenen WhatsApp-Gruppe mit einem kurzen Beitrag über die geretteten Lebensmittel und teilt mit, dass Interessierte diese nun abholen können. Die Lebensmittel werden dann von ihr sorgfältig vor der Garage deponiert, wo jeder, der Verwendung dafür hat, sie unkompliziert abholen kann. Durch dieses unkomplizierte Verteilsystem sorgt Nadja dafür, dass die Lebensmittel schnell und effizient zu denen gelangen, die sie benötigen oder schätzen, und fördert ganz nebenbei das Bewusstsein für die Thematik der Lebensmittelverschwendung.

Jeder ist willkommen, niemand nimmt jemandem was weg

Die Initiative von Nadja steht allen offen, die Interesse an der Teilnahme an der Verteilaktion geretteter Lebensmittel haben. «Niemand soll sich scheuen, davon Gebrauch zu machen, denn man nimmt Bedürftigen hier nichts weg», betonte sie eindringlich. Tatsächlich werden Bedürftige und sozial schwächere Gruppen bereits im Vorfeld durch karitative Organisationen versorgt, welche bei der Lebensmittelrettung Vorzug geniessen. Die von Nadja verteilten Lebensmittel sind somit zusätzliche Ressourcen, die darauf abzielt, Verschwendung zu vermeiden, den Wert von Nahrungsmitteln hervorzuheben und die Nachhaltigkeit zu stärken.

 

Nadja’s gemeinnütziger Einsatz zeigt, dass individuelles Engagement einen erheblichen Unterschied machen kann. Ihre Geschichte ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie mit Hingabe und Verantwortungsbewusstsein der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung geführt werden kann.

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