Vorteil der Pistenverlängerungen für Glattfelden

Leserbrief

| Christian Meier, Fränzlistrasse

Die Gegner der Pistenverlängerungen argumentieren mit mehr Lärm. Als Linienpilot weiss ich: Das Gegenteil ist der Fall.

 

Abends starten die Flugzeuge in der Regel nach Norden, also in Richtung Glattfelden. Mit der Verlängerung der Piste 32 (jener, die entlang der Autobahn verläuft) können mehr Langstreckenflugzeuge als heute einen Start auf der Piste 32 statt wie heute auf Piste 34 durchführen. Der Rollweg vom Dock E, wo die Maschinen parkiert sind, zum Pistenkopf wird dadurch rund 5 Minuten kürzer. Früher an der Piste bedeutet ein früherer Start und entsprechend für uns Glattfelder eine frühere Nachtruhe. Zudem entfällt das zweimalige Kreuzen der Piste 28. Die 1. Kreuzung erfolgt beim Rollen zur Piste 34 und die 2. Kreuzung während des Starts auf Piste 34. Da Pistenkreuzungen ein Gefahrenpotential darstellen, kann so die Sicherheit erhöht werden. Oft muss vor dem Kreuzen der landende Verkehr abgewartet werden, was die Startzeit weiter verzögert.

 

Die Verlängerung der Piste 28 ermöglicht allen Flugzeugen eine sichere Landung auch bei ungünstigen Wetter- und Pistenverhältnissen (nass, Aquaplaning, Schneematsch, etc.). Heute benötigen einige Flieger eine längere Piste zum Landen (34, 16). Dieser Pistenwechsel erhöht für Fluglotsen und Piloten die Komplexität und die Arbeitsbelastung. Die Folgen sind Verzögerungen in den Abläufen, Verspätungen (bis zum letzten Start) und ein erhöhtes Gefahrenpotential.

 

Die Befürchtung zusätzlicher Flüge am Abend ist unbegründet. Der Bund hat bereits 2018 die Vorgabe gemacht, dass dann keine zusätzlichen Flüge mehr geplant werden dürfen.

 

Fazit: Wer eine frühere und somit längere Nachtruhe und weniger Lärm will und/oder die Sicherheitsmarge erhöhen möchte, stimmt JA für die Pistenverlängerungen.

 

Christian Meier, Fränzlistrasse

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