Vorprojekt Light zur Umfahrung präsentiert

Entlastung in Sicht

| Yvonne Russi

Das kantonale Tiefbauamt informierte an einer Online-Medienkonferenz über das 'Vorprojekt Light' der Ortsumfahrung Eglisau. Dieses Projekt soll frühestens ab dem Jahr 2040 den Durchgangsverkehr vom Lokalverkehr entflechten und eine bessere Anbindung der Region an Zürich bieten.

Die lang erwartete Ortsumfahrung Eglisau, die darauf abzielt, die Ortschaft und ihre Bevölkerung vom Durchgangsverkehr zu entlasten und eine verbesserte Anbindung an den Wirtschaftsraum Zürich zu ermöglichen, macht einen weiteren Schritt nach vorne. Das kantonale Tiefbauamt hat ein "Vorprojekt light" entwickelt, das am 23. Januar 2024 in einem YouTube-Livestream vorgestellt wurde. Auch wurden über 60 Fragen aus der Bevölkerung beantwortet, welche direkt online gestellt werden konnten.

Entlastung und Anbindung

Die Hauptstrasse durch Eglisau ist eine Lebensader der Region, die eine wichtige Verbindung zwischen Schaffhausen und Bülach darstellt. Mit der neuen Umfahrungsstrasse sollen die Ortsdurchfahrten Eglisau entlastet werden und einen besseren Verkehrsfluss sicherstellen.

Schutz und Erhaltung

Der Livestream zog rund 500 Zuschauer an und dauerte eine gute Stunde. Ein wichtiger Aspekt des Projekts bei der Trennung von Durchgangs- und Lokalverkehr ist der Schutz der sensiblen Natur. Hier wurde eng mit den zuständigen Verbänden und Behörden zusammengearbeitet, um die bestmögliche und auch finanziell tragbare Lösung zu erhalten. Die vorgeschlagene Lösung beinhaltet zwei Tunnels, wobei der längere 1.9 km und der kürzere 620 Meter misst.

 

Trotz der komplexen geologischen Bedingungen und der Nähe zur SBB-Linie, was bautechnische und logistische Herausforderungen mit sich bringt, ist das Projekt auf einem guten Weg. Trotzdem ist eine Inbetriebnahme frühestens für das Jahr 2040 vorgesehen, vorausgesetzt es gibt keine Einsprüche oder Rekurse.

Öffentliche Mitwirkung

Das "Vorprojekt light" liegt ab dem 26. Januar 2024 für 30 Tage öffentlich auf. Bürgerinnen und Bürger können das Projekt online oder in der Gemeindeverwaltung Glattfelden einsehen. Bis zum 15. März 2024 sind Einwendungen zum Projekt möglich, die schriftlich eingereicht werden können.

Fragen und Antworten zum Umfahrungsprojekt

Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der zentralen Themen und Fragen, die im Rahmen des Livestreams zur Sprache kamen:

Verkehrsumleitung und Ortsdurchfahrt:

«Warum soll die Verkehrsteilnehmer die Umfahrung Eglisau nutzen, ist doch die direkte Ortsdurchfahrt viel kürzer», fragte ein Teilnehmer des Live-Streams. Beantwortet wurde dieser Hinweis mit der Planung flankierender Massnahmen. Es sollen unter anderem Temporeduktionen in der Ortsdurchfahrt eingeführt werden, um somit die Attraktivität der Umfahrung zu erhöhen. Konkret soll die Fahrzeit der Ortsdurchfahrt zukünftig 4 Minuten und 30 Sekunden dauert, während der Zeitbedarf der Umfahrung rund 3 Minuten und 30 Sekunden in Anspruch nimmt.

Anbindung an die A51:

Eine mehrfach gestellte Frage bezog sich darauf, warum die A51 nicht direkt in das Projekt integriert wird, um eine effizientere Verbindung quer durch den Laubberg zu schaffen. Es wurde erläutert, dass diese Variante zusammen mit anderen geprüft und aus verschiedenen Gründen verworfen wurde.

Baustellenmanagement und Sicherheit:

Fragen zu Baustellenbewirtschaftung, Transportwegen, Aushub und Sicherheitsinstallationen im Tunnelbereich wurden aufgeworfen. Diese Aspekte sind für die nächste Projektphase geplant und wurden noch nicht ausgearbeitet.

Ausreichende Kapazität der Tunnels:

Die Sorge, ob die geplanten zwei Spuren auch bei steigendem Verkehrsaufkommen ausreichen würden, wurde thematisiert. Aktuell nutzen bereits heute täglich rund 25'000 Fahrzeuge die Ortsdurchfahrt. Gerne wird in diesem Zusammenhang auch die Anzahl Fahrzeuge, welche an einem normalen Tag die Gotthardroute nutzen, es sind rund 17'000 Autos, ins Feld gebracht. Doch laut dem Gesamtverkehrsmodell wird die Umfahrung Eglisau wohl zukünftig ausgelastet sein, aber nicht überlastet werden.

Lärmschutzmassnahmen:

Es gab auch Fragen zum Lärmschutz. Hier sind Lärmschutzwände geplant und es soll auch ein Flüsterbelag auf der Fahrbahn eingebaut werden.

Namensgebung des Tunnels:

Sogar die Namenswahl des zukünftigen Laubberg-Tunnels wurde thematisiert. Wie ein Teilnehmer richtig anmerkte, müsste dieser wohl Hiltenbergtunnel heissen, da der 1.9 Kilometer lange Tunnel im Bereich des Hiltenberg zu liegen kommt. Gemäss Antwort lag die Namenswahl in der grösseren Bekanntheit des Laubbergs in der Region.

Die Präsentation der geplante Umfahrung Eglisau zeigt, dass das Projekt auf einem guten Weg ist. Auch wenn die Präsentation nicht viele neue Informationen lieferte, ist das Interesse der direkt betroffenen Anwohner nach wie vor sehr hoch. Dies unterstreicht die Bedeutung des Projekts für die Region.

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