Ruck-zuck-zack-zack

Glattgedanken

| Christian Ulrich

Das sind wahrscheinlich Jürg Randeggers bekannteste Worte als «Deutscher» in der legendären Skiliftnummer des Cabarets Rotstift (siehe Internet). In der Schlange anstehend rühmte er die deutschen Bergbahnen, die viel besser funktionierten und das Ski-Volk ruck-zuck-zack-zack nach oben brächten.

Randegger war aber nicht nur Kabarettist, sondern auch Lehrer. Sein Tod am vergangenen 19. Dezember berührte mich, weil er in Unterstammheim in den späten Fünfzigerjahren mein Primarlehrer gewesen war. Sein Vorgänger war damals ein reaktivierter Rentner, dessen oberste Maxime Zucht und Ordnung. Damit tat er sich schwer und der Junglehrer aus Zürich war für uns – und für den Rentner – eine Erlösung.

In jeder Pause spielten wir mit Randegger Fussball auf dem asphaltierten Pausenplatz. Die Tore markierten wir mit Scheitern aus der Beige vom nahen Bauernhaus. Es gab keine eigentlichen Torhüter; es durften alle nur die Füsse benutzen. Ich glaube, mich zu erinnern, dass die Partien meist so lange dauerten, bis Randeggers Mannschaft gewonnen hatte, notfalls über das Pausenläuten hinaus. Ein Klassenkollege, schon damals guter Fussballer, war als Fünftklässler von Randegger zum Mitmachen an ein Grümpelturnier eingeladen worden. Diese Nähe Schüler-Lehrer war für uns absolut neu und faszinierend.

Der Mann hatte auch musikalisch etwas drauf. Am alten Harmonium sitzend übte er u.a. mit uns Mittelstüflern und -Innen das Appenzeller Landsgemeinde-Lied. Wir konnten das darnach sogar dreistimmig singen, und es tönte gut. Auch seine kabarettistische Seite zeigte sich schon damals. Im Schulskilager auf dem Stoos ob Schwyz trug er jeweils auf verschiedenste Art zur kurzweiligen Abendunterhaltung bei. Rückblickend bin ich sicher, dass Jürg Randegger indirekt mitverantwortlich dafür war, dass ich die Lehrerlaufbahn einschlug.

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