Die mysteriösen Glockenschläge von Glattfelden

Ein Fall für die Technik

| Yvonne Russi

Auch bei uns im Dorf schlägt die Kirchenglocke um 7 Uhr morgens sieben Mal, normalerweise. Doch seit einigen Tagen scheint die Glocke beschlossen zu haben, uns am frühen Morgen mit nur noch sechs Glockenschlägen zu beglücken. Was steckt dahinter?

Unsere Kirche hat ein wunderbares mechanisches Uhrwerk im Turm, welches nicht nach Belieben an- oder ausgeschaltet oder gar manipuliert werden kann. Es läuft unermüdlich und unbeirrbar 24 Stunden am Tag. Aber manchmal ist der erste Glockenschlag so leise, dass dieser beinahe schon verstummt.

Um die gesetzlich vorgeschriebene Nachtruhe von 22 Uhr bis 7 Uhr zu respektieren, musste eine raffinierte Einrichtung namens Schlagsperre zwischen Schlagwerk und Glocke dazwischengeschaltet werden. Diese Schlagsperre sorgt dafür, dass der Glockenschlag in der Nacht ruhig und friedlich bleibt, indem sie die Schlaghämmer daran hindert, die Glocken zu berühren.

Doch offenbar beschliesst die Schlagsperre, sich in den Morgenstunden einen zusätzlichen «Schlummermodus» zu gönnen. Das freut natürlich auch die Glocke, die so etwas behutsam aus dem Schlaf gerissen wird. Ein mechanisches Uhrwerk, wie dieses, hat eben seinen eigenen Charakter und manchmal auch seine eigenen Launen.

Aber keine Sorge, die Wartungsfirma sei bereits informiert und die Anpassung der Schlagsperre in Auftrag gegeben, erklärt Jürg Ledermann von der Kirchenpflege der ev. ref. Kirche Glattfelden. Er ist zuversichtlich, dass der Glockenschlag bald wieder zuverlässig und mit voller Energie um 7 Uhr morgens genau sieben Mal schlagen wird.

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