Malen ist ein Gefühl

Vernissage im GKZ

| Ruth Hafner Dackerman

Der Künstler Simon Habicht hat schon einige Male in der Galerie Gottfried-Keller-Zentrum ausgestellt. Immer wieder überraschen seine Werke von neuem.

Waren es früher Bilder mit starken, bunten Farbtönen in Rot, Blau, Orange und Gelb, sind es heute auch Werke in dezenteren Farbtönen – passend zum Herbst. Ton in Ton, viele Grüntöne, Motive aus der Natur – Simon Habicht lässt sich für all seine Werke von der Natur inspirieren. Skizzenbuch, Bleistift und Farbstifte sind immer dabei, sei es im Sommer im Tessin am Lago Maggiore oder an einem lauschigen Plätzchen im Wald. «Beim Malen lasse ich meiner Fantasie freien Lauf. Ich male so, wie ich es sehe. Vieles ist surreal, abstrakt.» Malen sei ein Gefühl und nicht rational. Bei jedem Motiv solle sich der Betrachter etwas dazu denken. Bewusst verzichtet der 51-jährige in Freienstein aufgewachsene Künstler deshalb auf Titel für seine Bilder.

Habicht malt mit Ölfarben auf Leinwand. Die Landschaften existieren real, sollen aber bewusst nicht wiedererkannt werden. In seinem Atelier in Embrach arbeitet der Künstler gleichzeitig an mehreren Bildern. «Oft gerate ich in einen Flow, doch es gibt auch Momente, in welchen es stockt.» Schon als Kind habe er gern gezeichnet. Sich selbst bezeichnet er als ruhig und diszipliniert. «Um besser zu werden, muss ich dranbleiben.» Ja, ein Bild herzugeben, tue jedes Mal weh, gesteht der Künstler, welcher von der Malerei lebt, zum Schluss.

Nach einer musikalischen Umrahmung durch die «Baker Brothers» mit Koni und Christian Ulrich fand Galerieleiter Konrad Erni die passenden Worte. «Man muss ein Bild an einer weissen Wand wie in dieser Galerie aufhängen, um einen richtigen Eindruck zu bekommen.» Habichts Werke seien von der Beziehung zur Natur gekennzeichnet. «Er prägt sich die Bilder im Kopf ein und nimmt diese mit ins Atelier. Dort erleben sie eine Veränderung. Die Werke wirken stark und kräftig, aber auch fein im Ausdruck.»

Vernissagebesucherin Barbara Hatz zeigte sich beeindruckt. Das Werk mit dem Blumenstrauss in der Vase auf dem Tisch, umgeben von einem Rahmen, hatte es ihr besonders angetan. «Mich interessiert die Perspektive. Da steckt ein Geheimnis dahinter.»

Bis zum 14. Januar können die 39 Werke von Simon Habicht in der Galerie des Gottfried-Keller-Zentrums bewundert werden. Informationen zu den Öffnungszeiten gibt es unter www.gkz.ch.

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