Zweiter Teil: Schachen

Glattfelder Siedlungs- und Flurnamen

| Yvonne Russi

Nach der Erkundung des Ursprungs und der Bedeutung des Flurnamens "Eichhölzli" folgt nun ein Blick auf einen weiteren interessanten Ort in Glattfelden: den Weiler Schachen.

Beschreibung

Schachen (Mundart: Im Schache) ist ein Weiler, der südöstlich von Glattfelden auf einem Bergvorsprung liegt. Der Vorsprung wird von einer Schlaufe der Glatt umflossen. Historisch betrachtet gehörte Schachen ab dem Jahr 1442 zum Neuamt und nicht zur Landvogtei Eglisau. Dadurch war der Weiler eher nach der gegenüberliegenden Seite des Strassbergs (nordwestlich von Hochfelden) orientiert und nicht nach dem Glatttal.

Deutung

Der Name "Schachen" stammt vom mittelhochdeutschen Wort "schache", das ein einzeln stehendes Waldstück oder den Vorsaum eines Waldes bezeichnet. In der schweizerdeutschen Mundart bleibt die Bedeutung weitgehend auf kleine Wald- oder Gebüschbereiche beschränkt. Es kann sich auch auf Landzungen am Wasser beziehen, was in Schachen der Fall sein könnte, da der Ort von der Glatt umflossen wird. Die ursprüngliche Bedeutung könnte demnach "bewaldete Landzunge" oder ähnliches sein, wobei der Bezug zum Fluss Glatt namensprägend war.

Da der Name Schachen auch in anderen Gemeinden wie Bürglen UR (an der Reuss), Silenen UR, Schachen LU (Emme) oder Schache, Gemeinde Frauenfeld TG (Murg) vorkommt, zeigt dies die weitverbreitete Verwendung dieses Namens für ähnliche geografische Gegebenheiten. Meist handelt es sich um Land an Flüssen oder Bächen, aber auch um Waldstücke und Landzungen.

Schlussfolgerung

Der Weiler Schachen in Glattfelden ist nicht nur ein geografisch bemerkenswerter Ort, sondern auch historisch und sprachlich interessant. Der Name verrät viel über die landschaftlichen Charakteristika und möglicherweise auch über die historische Orientierung der Siedlung.

Zurück