Waldverein Glattfelden steht vor der Gründung

Von Waldbesitzern für Waldbesitzer

| Ruth Hafner Dackerman

In vielen Gemeinden existieren bereits Waldvereine. In Glattfelden fehlte bis jetzt ein solcher. Dem wollen René Murbach und Peter Zollinger Abhilfe schaffen. Ende Oktober soll der Waldverein Glattfelden gegründet werden.

Für viele Menschen ist es ein romantischer Traum – ein Stück Wald zu besitzen. In Glattfelden gibt es rund 200 Waldbesitzer. Einer von ihnen ist René Murbach. Der 57-Jährige hat seinem Vater vor elf Jahren ein Stück Wald in der Grösse von 1,75 Hektaren abgekauft. «Ich hätte gern Forstwart gelernt.» Stattdessen habe er eine Ausbildung zum LKW-Chauffeur gemacht und sei anschliessend in die Betonproduktion eingestiegen. «Ich möchte gern das Lebenswerk meines Vaters weiterführen», sagt Murbach. «Ich habe Freude daran, den Wald zu pflegen, und habe einige Holzerkurse besucht.» Praktisch jeden Samstag sei er im Wald anzutreffen, gehe auch gern mit der Familie bräteln. «Wald soll nicht nur mit Arbeit verbunden sein, man soll ihn auch geniessen.»

Nun will Murbach einen Waldverein gründen. Dieser setzt sich als Ziel, für die Interessen der Waldeigentümer einzustehen, Wissen rund um den Wald zu vermitteln und Vorteile für Vereinsmitglieder zu erhalten. Geplant seien zudem Vereinsanlässe und eine Beratung bei einer allfälligen Bewirtschaftung des Waldes. «Sehr wichtig ist zudem die Förderung des Kontakts zwischen den Waldeigentümern. So können wir unsere Interessen bei Behörden, Gemeinde, Forst und Kanton besser vertreten.»

Im Verein mitmachen können alle Waldeigentümer von Glattfelden. Inzwischen stehen bereits 40 Interessierte auf der Anmeldeliste. Auch Passivmitglieder, welche sich mit dem Wald verbunden fühlen, sind willkommen. René Murbach selbst wird sich an der Gründungsversammlung vom 27. Oktober als Präsident zur Verfügung stellen. Seit März dieses Jahres ist er daran, Umfragen zu erstellen, Statuten festzulegen und ein Gründungsteam zu bilden. «Viel Herzblut steckt hinter all dieser Arbeit.»

Den Vizepräsidenten hat Murbach in der Person von Peter Zollinger bereits gefunden. Auch dieser besitzt Wald. 1,5 Hektaren hat er von seinem Vater geerbt. «Holzen heisst für mich Entspannung und Freude. Ich liebe zudem Tiere und Pilze.» Auch sein Göttibub sei gern mit ihm im Wald, habe Freude an den schönen Bäumen.» Es habe ein Generationenwechsel bei den Waldbesitzern stattgefunden, stellt Zollinger fest. Wald werde meistens vererbt. Nur mit viel Glück könne man durch Mundpropaganda ein Stück Wald ergattern. «Der Quadratmeter kostet zwischen zwei und vier Franken.» Der Kachelofen in seiner Stube wird natürlich mit Holz aus dem eigenen Wald eingeheizt.

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