Der Traum von der WM-Medaille wurde wahr

| Ruth Hafner Dackerman

Letztes Jahr war es eine Bronzemedaille an den Europameisterschaften in Holland, dieses Jahr schafft der Zweidler Sandro Wüthrich Bronze an den Weltmeisterschaften in der Kategorie Kata Team in Ungarn.

Sandro Wüthrich ist überglücklich. In den Händen hält er schon wieder eine Medaille. «14. SKIF World Championship, 2023 Györ Hungary» steht auf dem glänzenden runden Teil in Bronze. Die Abkürzung steht für die 14. Auflage der Shotokan Karate-Do International Federation. Die WM-Medaille hängt momentan neben der EM-Medaille in einem Gestell. «Ich habe noch keine Vitrine für meine Medaillen», sagt der 27-Jährige lachend.

 

Der Weg zu diesem erneuten Erfolg war mit viel Zeitaufwand, Disziplin und eisernem Willen verbunden. Schon nach dem Erfolg an der Europameisterschaft in Holland letzten Jahres hoffte der ambitionierte Sportler, für die Weltmeisterschaften im August dieses Jahres nominiert zu werden. Die Chancen auf eine Medaille seien durchaus intakt. Wüthrich sowie seine Teamkollegen Alain Juon und Celestin Schmid wurden tatsächlich nominiert. Mit 51 teilnehmenden Nationen und über 1100 startenden Athleten war die Konkurrenz um die Final- und Podestplätze gross.

Starke Gegner aus den Reihen der Japaner

Seit dem Januar sei er intensiv am Trainieren. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Serviceingenieur bedeutete dies viermal pro Woche Training plus mehrere Trainingsweekends. «An der WM war ich weniger nervös als an der EM, wahrscheinlich, weil ich schon Wettkampferfahrung habe.» Mit den Japanern habe er sehr starke Gegner gehabt, schliesslich stamme diese Sportart aus Japan. Bei den Kata einzeln habe er gegen einen japanischen Gegner knapp verloren. «Letzterer wurde schliesslich Dritter. Das heisst, ich kann mich durchaus mit den Besten messen.» Im Vergleich zu den Europameisterschaften habe man schwierigere, komplexere Katas zeigen müssen.

Tränen der Rührung

Bei den Kata Teams gelang Wüthrich und seinen zwei Kollegen dann der grosse Erfolg in Form des dritten Platzes. «Meine Gefühle kann ich gar nicht beschreiben. So lange hatte ich auf etwas hingearbeitet. Ich musste mich beherrschen, um bei der Siegerehrung nicht zu emotional zu werden.» Am Schluss hätten ihn doch die Tränen übermannt. Unterstützung vor Ort erhielt er von Ehefrau Dana, mit welcher er seit wenigen Monaten verheiratet ist, seinen Eltern und Kollegen vom Karateclub. Zeit, um die ungarische Stadt Györ näher kennenzulernen, sei leider wenig vorhanden gewesen. «Aber es ist eine schöne Stadt, und das ungarische Essen ist sehr fein.»

Das Hochzeitsfest kann starten

Nun bleibt Sandro Wüthrich endlich etwas mehr Freizeit. Diese will er einerseits nutzen, um den Fokus auf den eigenen Karateclub in Eglisau zu setzen und mehr Trainings und Unterstützung für die Junioren anzubieten. Andererseits möchte er weiterhin für sich selbst trainieren. Das Allerwichtigste aber steht kurz bevor. «Ende September feiern meine Frau und ich das grosse Hochzeitsfest. Nun gilt es, die letzten Details zu planen.

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