Der Stil von van Gogh hat die Künstlerin inspiriert

Aktuelle Ausstellung im GKZ

| Ruth Hafner Dackerman

Linda Rauscher aus Dielsdorf stellt ihre Werke mit dem Titel «Zeitreise» bis zum 22. Oktober in der Galerie Gottfried-Keller-Zentrum aus. Zu entdecken gibt es Modernes, Individuelles, Natürliches.

«Kornfelder in der Provence» gehört zu den Lieblingswerken von Linda Rauscher. Goldgelb leuchtet das Kornfeld. Bewusst etwas verschwommen stehen im Kontrast dazu Berge und Wolken, ergänzt von Tannen, Laubbäumen und Gras in den unterschiedlichsten Grüntönen. «Der impressionistische Stil von van Gogh hat mich inspiriert», erzählt Linda Rauscher, welche hauptsächlich in Öl malt. Insgesamt 25 Werke sind ausgestellt. Neben Küstenlandschaften, dem Haus am See, dem Sommertag im Tessin sind es auch Winterlandschaften in zarten Farben, welche faszinieren. Im Kontrast zu den ausdrucksstarken, leuchtenden Werken in Öl stehen die Acrylbilder, entstanden in der Pouring-Technik. Dabei werden die Farben in Bechern gemischt und auf die Leinwand gegossen. «Hier habe ich keine Kontrolle über meine Arbeit. Ich lasse die Farben einfach fliessen.» Nicht jedes Bild gelinge. «Man muss die richtige Komposition der Farben haben.»

Linda Rauscher malt in ihrem Atelier Bilder oft nach Fotos. Fantasie und Ideen gehen ineinander über. «Jedes Bild hat eine Geschichte und wurde mit viel Herzblut gemalt. Es tut jedes Mal ein bisschen weh, wenn ich eines weggebe», gesteht die Künstlerin. Öl habe den Nachteil, dass man lange warten müsse, bis die Farbe trocken sei. «Dafür vermitteln mir die Ölfarben mit ihrer Leuchtkraft immer ein Gefühl von Lebendigkeit.» Zwei bis drei Tage brauche sie im Durchschnitt für ein Bild. «Wenn ich zu lange warte, verliere ich den Faden.» Sie sei ein Gefühlsmensch, Malen sehe sie als Ausgleich zu den alltäglichen Arbeiten. «Etwas Schönes herzustellen hat für mich Priorität.»

Die ausgebildete Goldschmiedin wurde in Deutschland geboren und lebt seit 1972 in der Schweiz. Die Liebe zur Malerei liege in der Familie, in welcher es bereits einen Kunstmaler väterlicherseits und eine Malerin mütterlicherseits gegeben hat. An der Kunst- und Gewerbeschule für Gestaltung bildete sich Linda Rauscher in Kursen im Zeichnen und in der Ölmalerei regelmässig weiter. Fünf Jahre lang lebte sie zudem in Südfrankreich, wo sie neue Ideen und Eindrücke für die Malerei erhielt und mit den dort lebenden Künstlern Erfahrungen austauschen konnte.

Kunstliebhaber Massimiliano Barrea aus Wallisellen lobt die Werke der Künstlerin. «Sie sind von der Technik her sehr dynamisch und detailliert gestaltet. Wenn man lange hinschaut, scheint sich das Bild sogar zu bewegen.» Schon bald hängt der erste rote Punkt am Werk «Unterwasserwelt». Der kräftige Rahmen verleiht dem ausdrucksstarken Bild in Acryl offenbar den letzten Touch.

Informationen zu den Öffnungszeiten der Ausstellung findet man unter www.gkz.ch oder in der App-Agenda.

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