Klang am Hang war ein voller Erfolg

| Ruth Hafner Dackerman

Der Mut zum neuen Konzept mit einem Open-Air-Konzert wurde belohnt. Gegen 800 Besucher genossen Musik und einzigartige Stimmung.

Bereits kurz nach Beginn des Anlasses bildet sich eine lange Schlange vor dem unteren Grillstand in der Festhütte. 800 Würste und 350 Burger werden im Laufe des Abends grilliert. Auch das Bier fliesst in Strömen. «Kein Wunder bei diesem Wetter», lacht Fabian Hubli, welcher soeben mit dem zweiten Fass für Nachschub sorgt. Die Gäste machen es sich in der Festhütte bequem, warten auf den Auftritt der ersten Band «Rockdown». Die jungen Hochfelder machen ihre Sache gut, spielen Rockhits der letzten 50 Jahre, werfen silbern glitzernde Bänder ins Publikum. «Der Anlass ist mega», sagt Joya, welche extra aus dem Aargau angereist ist und auf ihren fünfjährigen Cousin Andrin aufpasst. «An einen solch schönen Ort kommt man gern.» Die einen Gäste sitzen gemütlich auf der Wiese, andere geniessen ihren Drink an den Stehtischen oder an einer der zwei Bars. Die Stimmung ist friedlich – so, wie man es sich von einem Open-Air-Konzert erhofft.

Raphael Maag, Präsident des 1.-August-Komitees, schaut am zweiten Grillstand zum Rechten. «Bis jetzt läuft alles plangemäss. Wir hatten keine Pannen. Besser kann das Wetter nicht sein.» Derweil dreht Heini Maag die Würste auf dem Grill. Er zeigt sich stolz auf die neue Generation, welche die Organisation des Zweidler Fäschts vor fünf Jahren übernommen hat. «Die Jugend hat ein Event auf die Beine gestellt, vor welchem ich den Hut ziehen muss.»

Inzwischen macht sich die Band «Anna Känzig & Tobey» für ihren Auftritt bereit. Pop, Rock, Country, dazu zweistimmiger Gesang – das Publikum ist begeistert. «Mir gefällt diese Band, und ich geniesse mit meinem Mann Thomas die coole Stimmung», lautet das Urteil der Hochfelderin Jacqueline Maag. Besonders überrascht seien sie allerdings von der ersten Band gewesen. «Es war für uns eine Überraschung, dass Roman Heidelberger – ein Nachbar von uns – heute auftritt.»

Auch Gemeindepräsident Marco Dindo geniesst den Abend. «Ich finde das neue Konzept cool und bin gespannt auf die Musik. Das Wetter ist genial.» Er hoffe, dass sich dieses neue Event so etablieren könne und dass vor allem genügend Leute den Anlass besuchen würden. Diese Sorge scheint unbegründet zu sein, denn je länger der Abend dauert, desto mehr Gäste strömen auf die Wiese zur Bühne.

Beinahe wie im Berner Oberland, nur ohne hohe Berge

Nun wartet man sehnlichst auf Ritschi, den Star aus dem Berner Oberland. Er sei nicht oft im Zürcher Unterland, gesteht dieser. «Aber die Gegend hier erinnert mich an das Berner Oberland – nur dass es dort höhere Berge gibt», erzählt der 44-Jährige lachend. Alle Songs texte er selbst – «ich bin Sänger, das ist mein Element». Mit seinen Mundartsongs sei er erfolgreich geworden und sehe sich als sehr privilegiert an, dass er immer noch von der Musik leben könne. Eines seiner Lieblingsstücke sei «Rote Fade» - ein Lovesong für seine Frau, welche die Geschichte ihrer Liebe erzähle. Bevor es ihn am nächsten Tag mit seiner Familie in die Veloferien nach Österreich ziehe, freue er sich nun auf den heutigen Auftritt. «Ich mag solche Festivals, bei denen man die Leute noch mit seiner Musik überzeugen muss», sagt er. Dass er das Publikum erobern würde, wisse er. Damit hat er recht. Bis lange nach Mitternacht erklingen die Songs von Ritschi und seiner Band, und der Applaus will nicht enden.

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