Carina, Irisz, Alexia, Saphira und Mohammed waren genervt von den Schmierereien, die Unbekannte an die Wand beim Hartplatz gesprüht hatten. Sie erklärten: «Es ist nicht richtig, Wände einfach so zu verschmieren und es sieht nicht schön aus.» Sie beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen und brachten das Thema im Klassenrat zur Diskussion. Diesen Klassenrat gibt es seit vielen Jahren und ist ein Forum, in dem die Schüler ihre Meinungen teilen, relevante Themen diskutieren und gemeinsam Entscheidungen treffen können. Der Klassenrat hilft den Schülern dabei, soziale Fähigkeiten zu entwickeln, Probleme zu lösen und Verantwortung zu übernehmen.
Den Lösungsvorschlag, die Sprayereien mit einem neuen Wandbild zu überdecken, wurde gut aufgenommen und fand breite Unterstützung. Danach ging es an die Planung.
Kinder entscheiden über Kunstwerk
Jedes Kind aus der gesamten Primarschule hatte die Möglichkeit, Skizzen einzureichen. Angesichts der grossen Menge eingereichter Skizzen traf die Projektgruppe eine Vorauswahl von fünf Bildern. Diese wurden dann für eine Woche in der Aula präsentiert. Aber im Sinne der Anerkennung und Wertschätzung gegenüber dem kreativen Engagement der Schüler wurden selbstverständlich auch alle anderen Bilder ausgestellt. Nun war es an den Kindern, ihre Stimme für ihr favorisiertes Bild abzugeben. So lag die finale Entscheidung über das zu realisierende Kunstwerk in den Händen der gesamten Schule. Letztlich wurde das Dschungelbild ausgewählt.
Von der Skizze zur Realität
Die ersten Aktivitäten wurden bereits vergangenen Herbst gestartet. Mit der ausgearbeiteten Idee in der Hand konnte die Umsetzung in Angriff genommen werden. Zuerst wurde die Wand vom Hausdienst gereinigt und mit weisser Farbe grundiert. Dann kamen die Schüler und Schülerinnen zum Zug. Sie projizierten ihre Zeichnungen mit einem Beamer auf die Wand und zeichneten die Umrisse mit einem schwarzen Stift ab. Danach begannen sie, das Bild bunt auszumalen. Kurz vor den Sommerferien wurde das Bild fertig. Alle Linien wurden noch mit einem schwarzen Stift nachgezogen, das Logo "Primarschule Glattfelden" hinzufügen und am Ende ein Schutzlack aufgetragen.
Die Schulsozialarbeiterin Melanie Schweizer, die das Projekt unterstützt, fügte an, dass die Schüler auch oft in ihrer Freizeit kamen, um an dem Bild zu arbeiten. Es ist ein Projekt, das die gesamte Schulgemeinschaft einbezieht und welches die Schüler mit Stolz und Engagement verfolgen.
