111 Teilnehmer kämpften um Punkte

Feldschiessen 2023

| Ruth Hafner Dackerman

An insgesamt vier Tagen absolvierten 111 Schützen und Schützinnen das eidgenössische Feldschiessen auf der Schiessanlage Wiesengrund. Sieger gab es mit je 68 erzielten Punkten gleich zwei.

Am Sonntagvormittag, dem letzten von insgesamt vier Schiesstagen, hat Speaker Hansjörg Maurhofer alles im Griff. «Achtung, Schnellfeuer, anschlagen, feuern», lautet sein Befehl. Nach den letzten sechs Schüssen müssen die Schützen liegen bleiben. Die Magazine werden herausgenommen, und ein gezielter Leerschuss wird abgegeben – «kommandiertes Entladen» nennt dies Maurhofer. Sicherheit im Schiesssport ist von grösster Bedeutung. Dafür sorgt unter anderem Beat Keller, Präsident des Schiessvereins Glattfelden. Bevor die nächsten Schützen an der Reihe sind, steht die Waffenkontrolle an. Dabei wird kontrolliert, ob der Lauf frei und sauber ist.

Der 15-jährige Dominic Aegler nimmt zum ersten Mal am Feldschiessen teil. Seit diesem Jahr macht er bei den Jungschützen mit und besucht regelmässig den angebotenen Kurs. «Nein, nervös bin ich nicht», sagt er und richtet sich mit dem Sturmgewehr 90 an seinem Standplatz ein. «Gut Schuss», wünscht Betreuer Markus Keller. Nun heisst es, innert sechs Minuten sechs Schüsse auf 300 Meter Entfernung abzufeuern. Danach erfolgt das Kurzfeuer mit zweimal drei Schüssen innert einer Minute, bevor beim Schnellfeuer sechs Schüsse im Zeitraum von einer Minute angesagt sind.

Mit dem Ergebnis von 50 Punkten ist Dominic Aegler, welcher neben dem Schiesssport auch Krafttraining und Ausdauersport betreibt, nicht zufrieden. «Die erste Serie verlief gut. Nachher habe ich zu weit oben und zu sehr links getroffen.» Im Training sei es ihm jeweils besser gelaufen. Schiessen mache ihm grossen Spass. «Ich setze mich gern mit Waffen auseinander und möchte im Hinblick auf das Militär schiessen lernen.» Das Ziel des Sekundarschülers ist klar – Berufsmilitär.

Mit 111 Teilnehmern – etwas weniger als letztes Jahr – waren die Organisatoren zufrieden. «Das Feldschiessen ist der grösste Schützenanlass weltweit», bestätigt Patrick Feierabend, Feldchef des Bezirks Bülach. Mehr als 100'000 teilnehmende Schützen zähle man allein in der Schweiz. Zu den Aufgaben des Bezirkvorstandes gehöre es, das Feldschiessen auf Bezirksebene zu organisieren. Zudem werde jeder Schiessstand besucht, und die Sicherheitsrichtlinien würden im Hintergrund überprüft. «Es ist schön, dass in diesem Sport jeder mitgenommen wird, auch wenn er keine Vorkenntnisse aufweist. Mitmachen ist das Ziel.»

Gemütlich sitzen die Schützen anschliessend bei Grilladen und einem Glas Wein zusammen. Diskutiert wird vor allem, wer einen Kranz erhalten hat. Davon gibt es am heutigen Tag einige. Für die Stapfermedaille reicht es dieses Jahr niemandem. Bei der Rangverkündigung gibt Beat Keller gleich zwei Bestplatzierte mit 68 von möglichen 72 Punkten bekannt – «Marcel Meier auf dem ersten und ich auf dem zweiten Platz». Beim Gruppenschiessen gewinnen von insgesamt zwölf Gruppen die «Mäntigs-Spörtler».

Rangliste Einzeln

Rangliste Gruppe

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