Das Badefass vor dem Haus

| Christian Ulrich

Seit einigen Wochen steht vor dem Haus der Familie Hartmann ein Hotpot, ein Badefass, das bis zu fünf Personen Platz bietet. Gebaut hat es Sohn Mirco; es ist seine Abschlussarbeit im Projektunterricht der dritten Sekundarschulklasse. «Für alles zusammen habe ich sicher zwölf Arbeitstage investiert, hauptsächlich in der zweiten Wintersportwoche», erklärt der stolze Erbauer.

Zuerst ging es darum, für das Fass mit einem Leergewicht von 400 Kilogramm ein Fundament in Form einer Terrasse zu erstellen. «Ich musste Rasenerde ausheben und ein Loch machen. Hinein kamen zuerst anderthalb Tonnen grober Splitt, dann eine Folie gegen Unkraut und nachher etwa zwei Tonnen feiner Splitt. Den Splitt hat der Lastwagen gebracht. Ich habe damit den Schubkarren gefüllt, das Material zum Loch gefahren und hineingekippt. Vorgefertigte Betonplatten, in Reihe gelegt, decken das Ganze und darauf kam ein Holzrost, welcher den Hotpot trägt», erklärt Mirco.

 

Das Fass habe einen Durchmesser von 1.80 Metern, könnte zwei Kubikmeter Wasser fassen und sei in zwei bis drei Stunden auf die perfekte Temperatur von 40 Grad aufgeheizt, war weiter zu erfahren. Der Hotpot besitzt eine Innenheizung, das heisst, dass der Holzofen im Fass integriert ist. «Die geraden Fassdauben mussten zuerst etwas aufquellen, um das Behältnis vollständig dicht zu machen», sagt Mirco. «Ich habe einen Rasensprenger hineingestellt, etwa eine halbe Stunde laufen lassen, dann zwei Stunden abgestellt, dann wieder laufen lassen. So bekam ich den Pot in zwei Wochen dicht.»

 

Der Pot konnte als Rohbausatz bestellt werden. Der Zusammenbau erfolgte in Wallisellen in der Werkstatt von Mircos Vater. Deckel und Boden wurden aus lauter gleichlangen Latten zusammengesteckt und mit Hilfe kleiner Verbindungshölzer fest verschraubt. Anschliessend wurde mit dem Zirkel ein Kreis in entsprechender Grösse aufgezeichnet und dann konnten die beiden Teile ausgefräst werden. «Der Boden besteht aus einem Stück», erläutert Mirco, «aber der Deckel aus drei Teilen, sonst wäre er zu schwer geworden. Zwei Teile kann man abnehmen. Der Teil über dem Ofen ist fest montiert.»

 

Die Fassdauben aus Lärchenholz waren zwar abgelängt, aber die Herausforderung wartete im Zusammenfügen. Mirco: «Ich musste mit der Kehlmaschine die Längsseiten so bearbeiten, dass die Winkel bei den Nähten sich zu einem Kreis ergänzen, was nicht ganz einfach war. Schliesslich fertigte ich noch die Sitzbank an und baute sie ein, ebenso wie den gekauften Holzofen.»

 

Das fertige Badefass wurde sodann mit dem Gabelstapler auf einen Anhänger geladen und in Glattfelden mit Hilfe des Manitou (Teleskoplader) der Firma Werner Holzbau an Ort und Stelle gebracht. «Das war nicht ganz einfach und hat ein paar Schweisstropfen gekostet», berichtet Mirco. «Der Anhänger stand erhöht und mit dem Manitou musste das Fass übers Wiesenbord hinuntergehoben und abgesetzt werden.»

 

Zum Finish des Hotpots gehört natürlich die Treppe, die den Einstieg erleichtert. Mirco hat die Bausatztreppe modifiziert und oben mit Sperrholzplatten versehen. Damit das Badewasser stets sauber ist, baut er in die Treppe eine Sandfilteranlage ein. «Lackiert wird das Ganze aber nicht», erklärt er. «Das Lärchenholz wird mit der Zeit grau, was aber keinen Einfluss hat auf seine Qualität.» - Im Sommer startet Mirco seine Lehre als Schreiner. «Aber nicht im väterlichen Betrieb», stellt er klar.

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