Zum Abschluss ein besonderer Pullover

| Koni Ulrich

Gleichzeitig mit dem abendlichen Stricken kann die Glattfelder Sekundarschülerin Amanda Oberhänsli problemlos fernsehen. So wächst ihre anspruchsvolle Handarbeit schneller, die sie im Juni vorführen soll. Zum Hobby-Ausgleich ist die künftige KV-Lehrtochter auch im Geräteturnen.

Früher hat Amanda Oberhänsli gewöhnlich beim Fernsehen zu Hause gerne auch ihr persönliches Handy beobachtet und, wenn nötig eine Botschaft verschickt oder etwas nachgelesen. «Seit ich das Stricken habe, liegt mein Handy irgendwo und ich nehme die Handarbeit, wenn ich am TV sitze», sagt die Sekundarschülerin im Garten ihres Elternhauses an der Glatt. Entdeckt hat sie das Hobby aber schon einiges früher, als die Primarschüler in der Handarbeit ein Stirnband strickten. «Da merkte ich, dass mir diese Sorte Handarbeit gefiel, im Gegensatz zum Arbeiten mit Holz oder anderen gröberen Materialien», so die Schülerin. Eine Zeitlang sei das Häkeln mit nur einer Nadel Mode gewesen, so habe sie mal ein Top kreiert. Später sei sie aber wieder zum Stricken zurückgekehrt. Grundsätzlich gehe sie ganz gern zur Schule.

Eine neue Methode: das Halbpatent

Einige Jahre später, in der Oberstufe, musste nun eine neue handwerkliche Herausforderung her. Diese fand Amanda im sogenannten Halbpatent. Wenn Sie, lieber Leser, jetzt nur ungläubig den Kopf schütteln, sind Sie sicher in guter Gesellschaft. Deshalb sei hier eine kurze Erklärung von Profiseite eingeblendet:

«Beim Halbpatent handelt es sich um ein Strickmuster mit markanten Rippen. Im Unterschied zum Vollpatent sehen die Vorder- und die Rückseite beim Halbpatent aber nicht gleich aus. Stattdessen erscheinen die flachen Patentrippen nur auf der Vorderseite. Auf der Rückseite wirken die Maschen enger, breiter und ein wenig rustikaler. Das Strickstück ist schön elastisch, aber insgesamt stabiler und kompakter als beim Vollpatent. Zudem ist das Halbpatent nicht ganz so voluminös. Es hält aber trotzdem wunderbar warm. Dies liegt daran, dass auch beim Halbpatent vergleichsweise viel Wolle verbraucht wird.»

Die Schülerin betont, dass bei ihrer Projektarbeit die Rück- und Vorderseite sowie die Ärmel halbpatent gestrickt seien. Der Bund würde normal, also links-rechts, gestrickt. Grob gerechnet dürften am Ende rund 24 Arbeitsstunden im Pullover stecken, schätzt Amanda, und sie freut sich natürlich besonders auf das erste Anprobieren. Für die Farbe Pastell-Rosa hat sie sich entschieden, nachdem sie mehrere Variationen von Inspirationsbildern auf Google angeschaut hatte. Noch ist die Arbeit Ende April nicht durch, aber bis zur Showtime mit allen Abschlussarbeiten an der Sekundarschule am 15. Juni ist noch genügend Zeit vorhanden.

Drei Monate vor dem Schluss der Volksschulzeit gibt es natürlich in der Schule noch einiges zu tun, auch wenn immer mehr Abgängerinnen und Abgänger lehrstellenmässig bereits versorgt sind. So auch Amanda, sie hat sich bereits eine der begehrten KV-Stellen auf einer Bank geangelt. Als weiteres Hobby betreibt die Schülerin auch noch Geräteturnen. So hat sie eben noch beim «Chränzli» des Turnvereins in der Glattfelder Mehrzweckhalle mit anderen Mädchen eine Show zu Katy Perrys Song «Firework» abgezogen. Eigentlich eine ideale Kombination von Hobbys für eine junge Person: Stricken zum Herunterkommen und Geräteturnen, damit auch die weiteren Gelenke und Muskeln neben den Fingern nicht zu kurz kommen.

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