Kartoffelnews aus Madagaskar

agro-sans-frontiere

| Ruth Rossier, Projektleiterin, ASF-CH

Bisher lag der Schwerpunkt des Kartoffelprojekts auf der Produktion von gesunden Pflanzkartoffeln, der Ausbildung und Beratung der Kleinproduzentinnen zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und Einkommensgenerierung. Nun geht es darum, die Begleitung der Produzentinnen durch den VFTM zu stärken. Kartoffellagerhäuser sollen Produktion und Lagerung in den neuen Dörfern optimieren.

Rückblick 2020 - 2022

Nach zwei Jahren Saatgutvermehrung ergeben 10 kg Mini-Knollen F0 (produziert von Fifamanor) etwa 5'000 kg Kartoffelsaatgut (F4). Die Bedingungen für die Kartoffelproduktion sind jedoch nach wie vor schwierig. Die Frauen benötigen zwar eine ausreichende Menge an gesundem Pflanzgut, sind aber auch auf zuverlässige Dienstleistungen des VFTM angewiesen. Allzu oft werden Pflanzkartoffeln nicht rechtzeitig oder mit zu langen Keimen geliefert.

 

2022 erhielten 60 Frauen eine Aus- oder Weiterbildung im Kartoffelanbau und sieben junge Frauen schafften den Sprung in die Schulfarm Bel-Avenir (Schulbesuch bis 2024). Fast 300 Frauen aus sieben Dörfern nahmen an einem Kartoffelkochkurs teil, um das Grundnahrungsmittel Reis in Krisenzeiten zu ersetzen. Dank des Projekts erhielten 60 Frauen holzsparende ADES-Herde, Giesskannen, Schubkarren und Saatgut für Gründüngung.

 

ASF-CH fördert die Agrarökologie für einen Kartoffelanbau ohne Pestizide. 17 Becken für die Produktion von Flüssigkompost wurden finanziert. Dieser Kompost dient der Düngung und der ökologischen Krankheitsbekämpfung.

 

Ein vom madagassischen Regisseur Danys de Brazza gedrehter Dokumentarfilm über das ASF-CH-Kartoffelprojekt in Madagaskar wird an der GV von Agro-sans-Frontière Suisse am 12. Mai 2023 uraufgeführt.

Ausblick 2023 - 2025

Eine sehr gute Nachricht: Das Partnerschaftsabkommen zwischen ASF-CH und VFTM wurde für weitere drei Jahre unterzeichnet.

 

Das F0-Saatgut ist eingetroffen. Im April finden die Schulungen von 30 neuen Produzentinnen im CEFFEL in Antsirabe statt. Wiederum werden Kochkurse organisiert, um die Ernährungssituation der Familien zu verbessern. Zum Wohle der Umwelt erhalten die neuen Landwirtinnen ADES-Energiesparherde sowie Becken für den Flüssigkompost. Giesskannen und andere Arbeitsmaterialien sind ebenfalls im Projekt vorgesehen.

 

Ab 2023 werden nur noch Saatkartoffeln zentral in Fianarantsoa beim VFTM gelagert, während die Speisekartoffeln (ab F5) in den Dörfern der Produzentinnen aufbewahrt werden. Zu diesem Zweck wird mit Spendengeldern jedes Jahr ein Lagerhaus finanziert. So entfällt der beschwerliche Transport nach Fianarantsoa.

 

Das Bauernradio Mampita wird ab jetzt jeden Monat über das Kartoffelprojekt informieren. Dieses Radio wurde 1997 von der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit gegründet und besteht bis heute.

 

Zum Schluss möchte ich allen Spendern und Spenderinnen des Kartoffelprojekts danken, denn ohne Ihre/Eure grosszügige finanzielle und fachliche Unterstützung wäre dieses Projekt nicht möglich.

 

Ich hoffe weiterhin auf Ihre/Eure Unterstützung.

Spenden

Zurück