Ein Turm als Symbol für die Neutralität

Vernissage in der Galerie Gottfried-Keller-Zentrum

| Ruth Hafner Dackerman

Bis zum 22. Januar stellt der Künstler Peter A. Frey seine Werke in Acryl und Öl in der Galerie Gottfried-Keller-Zentrum aus. Im Zentrum steht eine Serie des Landessenders Beromünster.

34 Werke des Künstlers Peter A. Frey sind momentan unter dem Titel «Landschaften» in der Galerie Gottfried-Keller-Zentrum ausgestellt. Dominant ist die sechsteilige Serie in Acryl auf Leinwand mit dem Turm des Landessenders Beromünster. «Als Nachkriegskind hörte ich immer Radio. Beromünster war der einzige neutrale Sender in Europa», sagt der 75-jährige Künstler. Der Turm sei für ihn wie ein Symbol für die Neutralität. Schon früher habe er geahnt, dass einmal eine Diskussion über dieses momentan sehr aktuelle Thema entstehen könnte. «Mich fasziniert aber auch die landwirtschaftlich geprägte Landschaft mit ihren geometrischen Feldern, den verschiedenen Wetterstimmungen, der unglaublichen Rundsicht.» Die sechs Bilder weisen dasselbe Motiv aus, unterscheiden sich aber bezüglich Farbgebung und Wetterstimmung. Einmal liegt alles im Gewölk, dann wiederum erstrahlt die Landschaft in hellem Sonnenlicht.

Frey macht oft Fotos von Orten, welche ihn faszinieren, und erstellt anhand dieser Fotos skizzenhaft ein Aquarell. Dieses nimmt er als Vorlage für das definitive Werk. «Wenn man direkt ab Foto arbeitet, bleibt man oft an diesem hängen. Die Zwischenstufe ist wichtig für mich.» Meistens male er abends zwei bis drei Stunden, hänge die Arbeit des Tages an die Wand im Schlafzimmer gegenüber dem Bett. «Im wechselnden Licht des erwachenden Tages studiere ich dann die Harmonie der Farben und überlege den weiteren Verlauf der Arbeit.»

Der in Beinwil am See wohnhafte Künstler zeigt auf die kleinformatigeren Werke mit dem Baikalsee im Zentrum. 2012 sei er das erste Mal ferienhalber in Russland gewesen. Seither mache er jedes Jahr eine Reise dorthin. «Russland ist mit seinen verschiedenen Landschaften und Traditionen sehr eindrücklich.» Er sei ein politisch denkender Mensch, male oft etwas Schönes mit kritischem Hintergrund. Sehr gerne experimentiere er mit Farben. «Jedes Bild ist für mich ein Experiment.» Frey erzählt von seinem neusten Projekt. «Ich möchte die Strecke von Moskau bis nach Kasan künstlerisch umsetzen. Alle 100 Kilometer soll ein Bild entstehen.»

Öffnungszeiten Galerie GKZ

Montag bis Freitag 9 bis 11.30 und 14 bis 17 Uhr

 

zusätzlich am

- 3./4. Dezember 2022

- 7./8. Januar 2023 von 14 bis 16 Uhr

 

Anwesenheit des Künstlers am 3. Dezember 2022 und am 8. Januar 2023.

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