Zum Jubiläum ein Tag der offenen Tür

| Ruth Hafner Dackerman

Vor zehn Jahren hat Thomas Koch die Werkstatt der ehemaligen Schreinerei Max Schmid von seinem Grossvater übernommen. Grund genug, dieses Jubiläum zu feiern. In der Wagnerei und Antikschreinerei gibt es an der Ausstellung vom 19. November etliche Sehenswürdigkeiten zu bestaunen

In der Werkstatt von Thomas Koch riecht es nach Holz und Eisen. Überall liegen Bretter, Räder, Werkzeug und Holzstücke in allen Grössen herum. Es ist ein Ort zum Verweilen, zum Nachfragen, an welchen Gegenständen der ausgebildete Schreiner und Wagner momentan arbeitet. Einige davon - neue und alte Beispiele aus den aktuellen Tätigkeiten - werden am Tag der offenen Tür von den Besuchern bestaunt werden dürfen. Koch und sein Team zeigen die Entwicklung und Herstellung des Rades auf. In der Nostalgie-Werkstatt können sich die Gäste in frühere Zeiten zurückversetzen lassen. Verschiedene Schlittenmodelle und Kinderschubkarren lassen sich vor Ort erstehen. Besonders stolz ist der 35-Jährige auf die Wellenleisten-Ziehbank. «Diese ist eine Rarität, mit welcher man gewellte Zierleisten herstellt. Alte Objekte aller Art liegen mir sehr am Herzen.» Auf die Kinder warten zahlreiche Attraktion. Hier darf vor allem gewerkt werden. Es gilt, verschiedene Werkzeuge wie Hammer, Handbohrer und Hobel auszuprobieren. Die Kleinen dürfen mit dem Ziehmesser einen Gartenstecken anspitzen, einen Holzkompass herstellen und Anfeuerspäne hobeln. Wer inzwischen etwas verweilen und sich hinsetzen möchte, ist in der Nostalgiewerkstatt gut aufgehoben.

Koch blättert in alten Alben mit Beispielen aus seiner Tätigkeit. «Holz ist ein vielseitiger Werkstoff. Man kann zahlreiche spannende Objekte und Liebhabersachen herstellen.» Auch die Pflege des traditionellen Handwerks ist ihm wichtig. Deshalb absolvierte er eine Weiterbildung zum Handwerker in der Denkmalpflege. Als Lehrmeister freut er sich sehr darüber, wiederum einen Lernenden zum Schreiner EFZ mit Fachrichtung Wagner auszubilden. Im kommenden Sommer startet noch ein weiterer Lernender. «Es ist schön, dass auch junge Menschen die gleiche Leidenschaft teilen.» In der ganzen Schweiz gebe es nur vier Betriebe, welche Lernende in der Fachrichtung Wagner ausbilden. Derzeit seien es sogar nur deren zwei. Die Pandemiezeit hat der Betrieb gut über die Runden gebracht. «Wir hatten weder Kurzarbeit noch Arbeitsrückgänge zu verzeichnen.» Die Rohstoffe werden aus lokalen Sägereien bezogen, daher sei man nicht von Rohstoffproblemen betroffen.

Der Tag der offenen Tür findet am Samstag, 19. November, an der Stockistrasse 11 statt. Die Werkstatttüren sind von 10 bis 21 Uhr geöffnet.

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