Gemeindepräsident Marco Dindo nimmt Stellung

Offener Brief an den Gemeinderat

| Yvonne Russi

Vergangenen Montag richtete das neu gegründete Initiativ-Komitee «Pro-Strompreis-Senkung 2023» einen offenen Brief mit Fragen an den Gemeinderat. Heute nimmt nun der Gemeindepräsident dazu Stellung.

Das Thema Strompreisverdoppelung beschäftigt die Einwohner und auch das Gewerbe Glattfelden. In den vergangenen Tagen wurde sogar ein Initiativ-Komitee «Pro-Strompreis-Senkung 2023» gegründet, welches sich für eine Tarifsenkung starkmacht.

In einem offenen Brief (siehe Rubrik Parteimitteilungen) richtete sich Micha Weiss des Initiative-Komitees mit vier Fragen an den Gemeinderat. Gemeindepräsident Marco Dindo nimmt nun dazu wie folgt Stellung:

Micha Weiss: Ist der Gemeinderat der Meinung, dass das LKW in den letzten Jahren mit der richtigen Strategie zur Energiebeschaffung unterwegs gewesen ist?

Marco Dindo: Der Gemeinderat kann die Strategie zur Energiebeschaffung nicht inhaltlich beurteilen. Klar ist, dass es nur wenige verschiedene Strategien gibt und man bei der Beschaffung an gewisse Rahmenbedingungen gebunden ist. Die gewählte Strategie und die damit verbundene Problematik wurde von der LKW aufgezeigt und kann nachvollzogen werden. Der Gemeinderat ist in enger Zusammenarbeit und im Austausch mit dem LKW und es werden vorhandene Möglichkeiten geprüft.

Denkt der Gemeinderat, dass das LKW tatsächlich keine Möglichkeiten hat, den Strompreis 2023 noch nach unten zu korrigieren. Falls der Gemeinderat dieser Meinung ist, woher kommen diese Erkenntnisse?

Das LKW hat versichert, dass wenn der Energietarif das neue Jahr 2023 einmal publiziert, ist, er nicht mehr angepasst werden kann. Zu diesem Sachverhalt laufen Gespräche mit dem LKW.

Warum hat die Gemeinde seit 2 Jahren keinen Einsitz im Vorstand vom LKW und bestimmt aktiv die Energiethematik in der Gemeinde mit?

Es ist keine Pflicht, dass die Gemeinde Einsitz im Vorstand der Genossenschaft hat. Mit den Neuwahlen wurde entschieden, dass der ehemalige Gemeinderat in dieser Funktion im Vorstand des LKW verbleiben soll, da dieser sich in den vergangenen Jahren ein grosses Fachwissen angeeignet hat. Ob diese Handhabung so noch zielführend ist, wird aktuell mit dem LKW geprüft. An dieser Stelle soll aber auch festgehalten werden, dass der Einsitz einer Vertreterin oder Vertreter des Gemeinderats auf die aktuelle Situation kaum einen Einfluss gehabt hätte.

Warum will der Gemeinderat für den Ausgleich möglicher finanzieller Schieflagen der Haushalte Steuergelder heranziehen, wenn doch das LKW die Mehrkosten im Einkauf durch eigene Mittel ausgleichen könnte?

Ob und wie die Gemeinde allenfalls das Gewerbe oder private Haushalte mit tiefem Einkommen unterstützen kann ist noch nicht endgültig geklärt. Es wird demnächst ein Austausch mit dem Gewerbe erfolgen, um die anstehenden Herausforderungen gemeinsam zu besprechen. Bezüglich den Sozialhilfebezüger:innen halten wir uns an die Vorgaben der SKOS-Richtlinien. Weiter prüft der Gemeinderat intensiv, wie IPV-Beziehende entlastet werden können.

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