So sehen Liberalisierungen aus

| Toni Rihs

Ich bin zu alt zum Reden (am LKW-Strompreis-Infoabend), aber noch nicht zum Schreiben danach. Trotz viel Unmut in der Mehrzweckhalle habe ich zwei Fragen vermisst: 1. Ist der

rekordhohe Strompreis 2023 in unserem Dorf halt vielleicht doch eine Quersubventionierung hin zu den andern Tätigkeiten der Genossenschaft, insbesondere für das Glasfasernetz? 2. Ist das Schröpfen der Konsumenten politisch gesehen nicht eine Folge der Strommarkt-Liberalisierung? Den Stromlieferanten selber auswählen, das könne in Glattfelden aber niemand ausser vier grosse Firmen, so wurde uns mitgeteilt, und diese müssten sich erst im letzten Moment entscheiden. Das scheint der Ursprung der Überforderung der LKW-Kader gewesen zu sein. Parallel zu unserem Gemeindeproblem müssen wir auf Bundesebene fast gleichzeitig zur Kenntnis nehmen, dass die Axpo, der Schweiz grösster Stromkonzern, bei unserer Landesregierung um eine milliardenschwere Staatsgarantie betteln muss. Dies nicht wegen ihrer Kraftwerke, sondern wegen risikoreicher Stromhandelsgeschäfte. Und wer hat damals dem „wettbewerbsorientierte“ Stromversorgungsgesetz mit solchen Liberalisierungen zugestimmt? Ich nicht.

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