Ein guter Chef reagiert und handelt

| Marlène Gamper

Der Kritik von Herrn Dirk Kauffeld an die Adresse der Mitarbeiter des Wertstoffhofes in Glattfelden muss ich einiges entgegenhalten.

 

Es mag sein, dass man nicht alles entsorgen kann – wie an anderen Orten. Wir haben nicht wie Spreitenbach ein Recyclingparadies! Ab und zu fahren wir dorthin, denn man kann wirklich alles abgeben und die Preise sind akzeptabel. Mit dem Grüngut ist es tatsächlich ein Problem, denn wohin damit? Das ist das eine. Aber die harsche Rüge an die Mitarbeiter im Werkhof ist ungerecht. Auf welcher Stange sehen sie denn die Leute dort zu viert auf der Stange? Die Stange ist ohnehin noch nicht lange dort. Es ist gewiss eine strenge Arbeit dort grad bei Hitze und Regen und langem Stehen. Ich bekomme immer Hilfe. Und wenn nicht, dann kann man fragen.

 

Dass heute die Preise fair und mit der Waage abgewogen, ist erfreulich. Nicht wie früher, wo der mürrische Herr E. das mit der Hand abwog und denen, die im passten, Spezialpreis gratis machte. Man kann das Gespräch suchen, wenn einem etwas nicht gefällt und nicht einen derart scharfen Vorwurf in einem Leserbrief platzieren.

 

Es tut mir leid, dass die Mitarbeiter auf dem Entsorgungsgelände derart runtergemacht wurden. Ich hätte erwartet, dass deren Chef (Gemeinde) dazu etwas verlautbaren lässt. Ein guter Chef müsste seinen Mitarbeitern den Rücken stärken, das Gespräch mit ihnen suchen, allenfalls verbessern, was nicht gut läuft oder sonst einem Hr. Kauffeld widersprechen. Der Chef sagt sich offenbar „die Leute vergessen schnell und über einen Kuhmist redet man nur so lange, bis eine andere Kuh einen noch grösseren Fladen fallen lässt“. Dem ist sicher nicht so. Als ich zur Entsorgung ging, neckte mich ein Glattfelder mit den Worten „gehst Du die Leute auf der Stange besuchen“. Erst kapierte ich gar nicht, merkte dann aber, dass es sich auf die Aussage von Hr. Kauffeld bezog. Das ist doch traurig für diejenigen, die sich mit unserem Müll herumschlagen und plagen müssen. Überbezahlt ist dort wohl keiner. Und ich wünschte mir einen Artikel im Glattfelder, wo die Leute vom Werkhof mal zu Wort kommen und sagen, was sie alles erleben müssen mit den Bürgern und dem Entsorgungswagen.

 

Oft beobachte ich, dass Leute ihre Glasbehältnisse mit dem Deckel in die Sammelcontainer werfen, teilweise noch mit Inhalt. Ist es zu viel verlangt oder zu schwer, das Glas zu leeren und den Metalldeckel in die Metallsammlung zu werfen? Die Mitarbeiter Werkhof müssen sich also nicht nur mit dem Müll, sondern auch mit Dummheit herumschlagen.

 

Gern würde ich an der Gemeindeversammlung vom Gemeinderat wissen, wie er ihr Personal vor solch unsachlichen Vorwürfen schützt und warum nichts entgegnet wurde.

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