Was ist Freiheit?

Glattgedanken

| Christian Ulrich

Kürzlich habe ich das im Februar erschienene Buch „Der Held vom Bahnhof Friedrichstrasse“ gelesen. In diesem Roman erzählt Autor Maxim Leo von einem erfolglosen Berliner Videothekenbesitzer, der früher als S-Bahnangestellter gearbeitet hatte. In seiner damaligen Funktion als Stellwerkleiter wurde er nachträglich zum Helden, weil er – Jahre vor dem Mauerfall – sozusagen aus Versehen einen S-Bahnzug mit 127 Menschen nach Westberlin passieren liess. - In diesem Buch wird an einer Stelle über den Begriff Freiheit diskutiert und ein DDR-Bürger meint dazu:

 

„Ach Freiheit, hören Sie auf mit diesem Quatsch! Ich weiss, das hört sich gut an, aber wer will denn wirklich frei sein? Warum arbeiten Menschen ewig lange im selben Betrieb? Warum heiraten sie? Warum schaffen sie sich einen kleinen Garten an, in den sie dann jedes verdammte Wochenende fahren? Warum buchen sie ihr Ferienhaus an der Ostsee immer schon ein Jahr in Voraus? Weil sie frei sein wollen? Der Mensch braucht Routine, er will sich nicht ständig entscheiden müssen, er will sich nicht infrage stellen. Freiheit ist anstrengend, Freiheit ist Arbeit, genau wie Demokratie. Es sind tolle Begriffe, aber ich würde denken, zwei Drittel der Bürger, auch im Westen, können damit in Wahrheit nicht viel anfangen.“

 

Und Sie? Können Sie mit dem Begriff Freiheit etwas anfangen? Nach der DDR-Meinung aus dem Buch wäre es interessant zu wissen, was Freiheit für Sie als Einwohnerin oder Einwohner einer Demokratie bedeutet. Eine kurze Antwort an redaktion@derglattfelder.ch oder an „Der Glattfelder“, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, würde mich freuen. Das Thema ist natürlich unerschöpflich, darum bitte ich Sie, nur das für Sie Wichtigste zu formulieren. Bitte Vorname, Name und Wohnort (falls nicht Gemeinde Glattfelden) nicht vergessen. Ich bin gespannt.

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