Zimbabwe Teil 1

Mit dem Wohnmobil unterwegs

| Silvia und Beat Plüss

In unregelmässigen Abständen berichtet die Glattfelder Familie Plüss von ihrer Reise mit dem Wohnmobil (Womo) in Richtung Südafrika. Jetzt ist sie in Zimbabwe angekommen.

Wir sind in Zimbabwe, ein Land das wir ursprünglich nicht besuchen wollten. Nachdem alle Südafrikaner schwärmten, beschlossen wir auch nach Zimbabwe zu reisen. Und wir sind begeistert von Leuten, Landschaften und der Natur. Überall treffen wir auf freundliche, hilfsbereite Menschen und bei den vielen Polizeikontrollen gibt es immer einen gemütlichen Schwatz bevor wir weiterfahren. Der Grenzübertritt ist aber typisch afrikanisch, nämlich ein grosses „Gewusel“. Deshalb einen kleinen Eindruck davon.

Grenzübertritt auf afrikanisch

In Südafrika sind wir in 10 Minuten ausgereist und fahren über die Limpopobrücke an drei Haltestellen vorbei zum neuen Einreiseterminal in Zimbabwe. Jedes Mal wird die Autonummer und der Fahrername aufgeschrieben und wir erhalten einen Zettel, der nach der Einreise viele Stempel aufweisen muss. Ohne diese Stempel kann man nicht aus dem Zollgelände fahren. Wir parken auf dem Parkplatz vor dem Terminal und sind froh, dass viele Securities mit Knüppeln die Autos bewachen. Vor vier Tagen haben wir leider festgestellt, dass sich die Fahrertüre nicht mehr abschliessen lässt. Eine Reparatur war leider erfolglos. Notgedrungen vertrauen wir den Menschen. Vor allem auch weil im Auto nur sperrige Gegenstände wie Tisch, Stühle, Ersatzreifen und Bücher zu finden sind. Alles nicht so einfach mitzunehmen.

Im Schlepptau einiger „Helfer“ gehen wir ins neue Zollgebäude und bezahlen am ersten Schalter 9 Dollar für den Brückenzoll. Bei der Passkontrolle kümmert sich der Chef (4 Sterne auf den Patten) um das defekte Einlesegerät für den Biometrischen Pass. Während wir warten, machen wir Smalltalk mit der Lady am Schalter und bezahlen die je 30 Dollar für das Visum. Nach 15 Minuten funktioniert wieder alles, der Pass wird eingelesen und das Visum von Hand ausgefüllt und in den Pass geklebt. Nun folgt der Covidschalter bei dem wir das südafrikanische Covidzertifikat vorweisen müssen. Das europäische musste ich zuhause auf eine südafrikanische Website hochladen um ein Zertifikat zu erhalten das hier einlesbar ist!

Als nächstes kommt die Einfuhr des Autos. Unsere „Helfer“ wollen 80 Dollar und alle Papiere damit sie sich vordrängen können um für uns alles zu erledigen. Zum Glück ärgert sich eine Dame lautstark über diese „Helfer“. Die Securities mit ihren Knüppeln kommen sofort und unsere „Helfer“ merken, dass bei uns wohl nichts zu holen ist und machen sich davon. Wir stehen hinten an und bezahlen schlussendlich lediglich 50 Dollar für die Autohaftpflichtversicherung. Während der Warterei sehe ich eine Dame, angeschrieben „Tourism Board“. Beat wartet in der Schlange und ich gehe zu der netten Dame von der Tourismusbehörde. Bertha, so heisst sie, zeigt mir einen weiteren Schalter bei dem ich eine Bestätigung erhalte, dass unser Auto weniger als 3.5t wiegt und wir keine Schwerverkehrsabgabe bezahlen müssen. Zurück bei Beat sind wir endlich an der Reihe. Da wir vorgängig keine elektronische Autoeinreisebetätigung machen konnten (ich konnte mich auf der Website nicht registrieren), füllt die nette Dame das Formular selber aus. Zwischenzeitlich schickt sie mich auf den Parkplatz, denn ich brauche noch einen Stempel der bestätigt, dass unser Auto auf dem Parkplatz steht. Aber wo muss ich den Stempel holen? Im „Gewusel“ frage ich einen Security und der schickt mich zu den drei Containern am Rand des Parkplatzes. Nur einer ist besetzt und hat ein offenes Fenster hinter dem vier Frauen sitzen. Sie schicken mich weiter und zeigen auf einige Leute die im Freien sitzen. Und wirklich, da bekomme ich den Stempel. Zurück bei Beat müssen wir nur noch bezahlen.

Mit den vielen Quittungen und den sechs Stempeln können wir endlich zum Auto. Doch aufgepasst, wir müssen nochmals einen Schlussstempel. Dieser Stempel bestätigt, dass wir alle anderen Stempel haben und wir erhalten ihn im Container mit den vier Frauen. Es ist der siebte Stempel! Während der Ausfahrt vom Zollgebäude werden wir nochmals zweimal angehalten um das Stempelpapier abzugeben und jeweils Nummernschild und Fahrernamen aufzuschreiben.

 

Juhui! Wir sind in Simbabwe und freuen uns auf die Menschen und die Nationalparks. Als Vorfreude einige Tierbilder

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