Wenn die Hütte voll ist, ist das Ziel erreicht

Zweidler Wiesn

| Ruth Hafner Dackerman

Mit dem Bierfest wurde am Samstagabend das dreiteilige Zweidler Fäscht nach zwei Jahren Zwangspause eröffnet. Rund 800 Gäste, verteilt über den ganzen Abend, zog es auf die «Zweidler Wiesn».

Lederhosen und Dirndl trifft man an diesem Abend sehr oft an, sogar schon bei den Kleinsten. Partytime ist angesagt. Als die «Spatzen 2000» aus der Weststeiermark auftreten, steigt die Stimmung. Die ersten Tanzwilligen zieht es auf die Tanzfläche, das Bier fliesst in Strömen. 650 Liter Bier sollen für Abkühlung sorgen, weiss Festwirt Heini Maag. 110 Güggeli brutzeln vor sich hin, verströmen einen appetitanregenden Duft. Die 120 Weisswürste, passend zum Motto Bierfest, sind um 23 Uhr bereits ausverkauft. Inzwischen stehen die ersten Gäste auf den Bänken, klatschen zur fetzigen Musik mit. Die Tanzfläche ist gut besetzt.

Eine Hochzeit und ein gelungenes Fest

Raphael Maag, Präsident des 1.-August-Komitees Zweidlen, strahlt. «Das Fest ist gelungen. Wenn die Hütte voll ist, ist es gut.» Allerdings strahlt er nicht nur aus diesem Grund. Am Tag zuvor heiratete er seine Flavia. Diese trägt mit einem bezaubernden Lächeln Mass um Mass an die Tische. In regelmässigem Turnus fährt ein Shuttlebus vor. «Schreiner Ernst Willi hat in Windlach extra einen Plakatständer und eine Bank für die Festbesucher hingestellt», erzählt der Fahrer. Einer der Gäste ist der 80-jährige William Jäger. Er lebt in der Lüneburger Heide, besucht seine Familie in der Schweiz, und wollte sich dieses Fest nicht entgehen lassen. Bis tief in die Nacht hinein geniesst er Musik, Bier, Stimmung und den Anblick von hübschen Dirndln.

Prominente Politgäste

Die zwei Muskelpakete von Securitymännern haben nicht viel zu tun, denn die Stimmung ist friedlich. Daher geleiten sie auf Wunsch einzelne Damen, deren Absätze doch etwas hoch für die Steigung sind, nach oben an die Bar. Von dort aus lässt sich bei einem Drink die atemberaubende Aussicht geniessen. Barbara Steinemann, Nationalrätin SVP, kommt seit 15 Jahren ans Zweidler Fäscht. «Ich kenne den Gründer Walti Baltisser sehr gut. Hier oben herrscht immer Stimmung. Man trifft nette Leute, und die Musik ist gut.» Nationalratskollege Mauro Tuena (SVP) zündet sich eine Zigarre an und ergänzt: «Es ist die Party aller Partys.»

Linda aus Oberglatt und Nadia aus Eglisau kamen vor drei Jahren zum ersten Mal hierher. «Das letzte Mal war super», erinnert sich Nadia. Heute tragen beide kurze Lederhosen. «Wir wechseln ab – einmal Dirndl, einmal Lederhosen.» Beide hoffen nun auf einen guten Tisch und fetzige Musik. «Wenn man zum Tanzen hierhergekommen ist, kann man nicht sitzen bleiben.»

Am nächsten Sonntagabend wird weitergefeiert. Dann sorgt die Gruppe Vollxrocker aus Bayern für Stimmung. Auf dass wiederum die Bänke krachen und die Hände in die Höhe gehen.

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