Seit dem Wegzug von Pfarrer Stanislav Weglarzy stand das Pfarrhaus hoch über Glattfelden leer, da das Gebäude für das Bistum Chur für eine erneute Unterbringung eines Pfarrers zu abgelegen sei.
Das Gebäude wurde als eines der ersten Häuser der Schweiz in den 50-ziger Jahren als Fertigelement-Haus erbaut. Seither wurden nur punktuell Reparaturen vorgenommen, was nun eine umfassende Sanierung notwendig machte.
Auch nicht mehr zeitgemäss war die Raumaufteilung des Wohnhauses. Das Gebäude umfasste insgesamt 5 Zimmer, welche mit Raumgrössen von 8.3 m2, 11.5 m2, 12.6 m2 und 15.7m2 recht bescheiden ausfielen. Nur gerade das Wohnzimmer mit 31.9 m2 war etwas grösser, doch entspricht auch dieses nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine Wohnung.
Die erste Idee für eine Nachfolgenutzung, eine umfassende Renovation des Gebäudes mit einer integrierten, circa 3.5-Zimmer grossen Wohnung musste aufgrund der ersten Kostenschätzung von rund 900'000 Franken verworfen werden. Auch wurde ein Abriss ins Auge gefasst, was aber schnell wieder verworfen wurde. Denn im Wohnhaus befindet sich die Heizung, welche auch die Kirche in den Wintermonaten heizt.
So entschied man sich für eine Umnutzung des Gebäudes, dies auch aufgrund der Tatsache, dass die grosse Kirchgemeinde Glattfelden die vergangenen Jahre etwas stiefmütterlich behandelt wurde. Nachdem Rafz eine neue Kirche erhielt und in Eglisau das Pfarreizentrum erstellt wurde und auch die Kirche renoviert wurde, war man sich schnell einig, dass man hier bei uns investieren sollte. So entstand das Projekt «Begegnungszentrum», welches zusätzlichen Raum für kirchliche Feiern und Religionsunterricht bieten soll. Das Zentrum soll aber von Vereinen und Privaten in einem Mietverhältnis zur Verfügung gestellt werden können.
Daraufhin arbeitete das Architekturbüro Fässler & Partner in Zürich die Pläne für das Zentrum aus, welche in den vergangenen 12 Monaten entsprechend umgesetzt wurden. Entstanden ist ein offenes und freundliches Gebäude, welches umfassend renoviert wurde. Es wurden Wände entfernt und gewisse energetische Sanierungen durchgeführt. So wurden beispielweise neue Fenster eingebaut, die Kellerdecke gedämmt und die bestehende Heizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt.
Heute ist der Bau mehrheitlich abgeschlossen und kann nach den Sommerferien genutzt werden. Entstanden ist so ein schönes und funktionales Begegnungszentrum, welches mit einem Fest-Gottesdienst, einer Gebäudesegnung, Ansprachen und einer Festwirtschaft mit Musik würdig eingeweiht wurde.
