Tausende zog es zum Spektakel der Baumaschinen und Lastwagen

Baggerfest in Weiach

| Ruth Hafner Dackerman (Text und Fotos)

Sie kamen in Scharen, um die Baumaschinen von einst und heute zu bestaunen. Der Anlass der Eberhard Unternehmungen zusammen mit dem Verein Swiss-Historik zog am Wochenende insgesamt rund 16 000 Besucher an.

 

In Strömen kommen die Besucher an diesem Wochenende in die Kiesgrube «Im Hard» - in der Mitte zwischen Zweidlen und Weiach gelegen. Shuttlebusse fahren unermüdlich vor, Familien mit Kindern sind oftmals per Velo unterwegs. Einen Parkplatz zu ergattern, erweist sich bald einmal als schwierig. Doch auch der Weg zu Fuss von Zweidlen bis zur Kiesgrube lohnt sich, denn es gilt, ein einmaliges Spektakel zu erleben.

Die Eberhard Unternehmungen haben gemeinsam mit dem Verein Swiss-Historik einen Anlass auf die Beine gestellt, welcher die Herzen von Jung und Alt höherschlagen lässt. Zehn Jahre sind vergangen, seit das Baggerballett anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums der Weiacher Kies AG inszeniert wurde. Nun zeigt sich, dass das Interesse an Baumaschinen und Baggern aller Art ungebrochen ist.

Strassenbau wie in alten Zeiten

Der Strassenbau, inszeniert wie auf einer typischen Strassenbaustelle in alten Zeiten, stösst beim Publikum auf grosse Begeisterung. Charly Heckelsmüller, Mitglied beim Verein Freunde alter Landmaschinen, zeigt eine der ersten Waschmaschinen. Die Wäsche hängt am Seil, dreht sich im Wind, trocknet im Nu. Nebenan wird Kies eingebaut und verdichtet. Es gilt, eine alte Esse und Walzen zu bestaunen. Pflastersteine werden in Handarbeit verlegt, Steine mittels Kompressors abgespitzt. Dass der Schienenbau sehr schweisstreibend war, lässt sich ebenfalls erahnen.

Nebenan werden Erdbewegungen aus den 50- und 60-Jahren gezeigt. Motoren dröhnen, die Caterpillar stehen Reihe in Reihe. Die verschiedenen Maschinen dürfen auch getestet werden. Der achtjährige Mirco setzt sich hinter das Steuerrad eines Grader Jahrgang 1928 und strahlt. Oldtimerchef Dieter Rumpel erklärt, dass mittels dieser Maschine eine Strasse gerade gemacht werden kann. «Früher geschah dies mittels Handhydraulik, heutzutage ist alles vollhydraulisch.» Dass er selbst Öl und Diesel im Blut hat, beweist er mit einer Fahrt im Grader aus dem Jahre 1936, auf welche er die Journalistin gleich einlädt. «Ein Graderfahrer hat es im Hintern oder er lernt es nie», sagt er schmunzelnd. Der Bezug zu der Thematik, wie alle diese Maschinen entstanden seien, fehle den Menschen. «Nur wer in Not ist, wird erfinderisch. Heute haben wir die Chance, uns zu präsentieren.»

Ein einmaliger Anlass in ganz Europa

Der ehemalige Berufsfahrer Hans «Housi» Frei lässt es sich nicht nehmen, in einem Minibagger Platz zu nehmen. «Dieser Anlass ist in ganz Europa einmalig - ein Riesenkompliment an die Organisatoren.» Vorbei an Veteranenlastwagen, Baggern, Bulldozern und Walzen geht es zu einer originalen Militärbäckerei aus dem Jahr 1953.

Walter Bammattter, Mitglied im Militär Oldtimer Verein, ist am heutigen Tag für die Käseschnitten zuständig. Pausenlos gilt es, die drei Backräume à zwölf Quadratmetern zu bestücken. «Am Samstag haben wir 600 Stück verkauft und konnten nicht mehr nachliefern. Auch heute stehen die Leute Schlange. Bald sind wir ausverkauft.»

Wermutstropfen Essensposten und Parkplätze

Hansruedi Eberhard zeigt sich am Sonntagnachmittag überwältigt von der Anzahl Besuchern, welche aus der ganzen Schweiz und teilweise auch aus dem Ausland angereist sind. «Der Anlass war ein riesiger Erfolg. Es kamen viele Familien mit Kindern, die Stimmung war sehr gut.» Mit rund 8000 Besuchern am Samstag und wohl ebenso vielen am Sonntag habe man nicht gerechnet. Einziger Wermutstropfen: «Die Essensposten wurden überrannt, und es gab zu wenig Parkplätze.»

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