«Es ist enttäuschend, wenn Sprachlosigkeit durch Aggression ersetzt wird», meinte Micha Weiss auf die Beschädigung angesprochen, «denn ich stelle mich jeder Diskussion, die sachlich und fair geführt wird». Der Anwärter für einen Gemeinderatssitz und für das Gemeindepräsidium veröffentlichte vergangenen Donnerstag, kurz vor den Sachbeschädigungen, einen Polit-Post im Glattfelder App, der sich kritisch mit dem Stil des aktuellen Wahlkampfs auseinandersetzt. Daher liegt aus seiner Sicht der Verdacht nahe, dass die systematischen Sachbeschädigungen seiner Wahlplakate an den Dorfeingängen in Glattfelden, in Schachen und in Zweidlen konkret mit diesem Post im Zusammenhang stehen.
Für Micha Weiss wurde mit der Beschädigung seiner Wahlplakate eine Grenze überschritten, welche er nicht mehr akzeptieren kann. Er reichte Strafanzeige gegen unbekannt ein. «Mir ist bewusst, dass nur eine kleine Minderheit mit diffamierenden und heimlichen Aktionen versucht, mich anzugreifen», sagte er auf Anfrage. «Dieses fehlende Auseinanderzugehen und fehlende Offenheit möchte ich ändern. aber dieser Kulturwechsel gefällt offensichtlich nicht jedem. Es gibt noch viel zu tun.»
Doch Micha Weiss hält an seiner Kandidatur fest. Kurzerhand überklebte er die beschädigten Wahlplakate mit einem freundlichen Smiley und zeigt damit, dass er sich nicht einschüchtern lässt.
