2,7 Millionen Franken für drei versetzte Strommasten

Versetzung von Strommasten in Zweidlen

| Ruth Hafner Dackerman

Zwei Strommasten stehen für den weiteren Kiesabbau im Weg. Bei einem weiteren müssen Leiterseile erhöht werden. Diese Masten werden nun durch Swissgrid versetzt. Das Projekt wird Ende September abgeschlossen sein.

Monteur Ewald Hintner klettert am neuen Stahlvollwandmast empor, als wäre das eine Kleinigkeit. Schwindelfrei muss man sein, um 65 Meter Höhe locker zu bewältigen. Es gilt, Vorbereitungsarbeiten für die nächsten Montageschritte durchzuführen. Dabei bekommt er Unterstützung durch Chefmonteur Alex Hopfgartner, welcher darauf achtet, dass alles sicherheitskonform abläuft. Als nächster Arbeitsschritt heisst es, einen Blitzschutz auf die Isolatoren zu setzen. Verschiedene Mastteile wie Trapez und Tragklemmen werden zudem so vorbereitet, dass sie anschliessend montiert werden können. Mit einem 130 Tonnen schweren Kran wird schliesslich das Ganze am neuen Standort montiert. In Zweidlen March wird dies in zwei Wochen der Fall sein. Der erste Gittermast – ein zweiter Masttyp - wurde bereits letzte Woche im Gebiet Hörnlirain fertig montiert. Das Gesamtprojekt beinhaltet einen dritten Mast, welcher am Standort Zweidler Graben bei der bestehenden Lastwagen-Waschanlage versetzt werden musste. Hier galt es, Leiterseile zu erhöhen, um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.

Ein Gittermast braucht mehr Platz

Die Parzellen, auf welchen zwei der drei Masten stehen, liegen im Kiesabbaugebiet. Eigentlich wären die Masten noch nicht veraltet, müssen aber nun trotzdem versetzt werden, da sie für den zukünftigen Kiesabbau im Weg stehen. Die neuen Masten stehen näher an der Kantonsstrasse. Bei einem Gittermast brauche es mehr Platz für das Fundament, erklärt Elektroingenieurin und Gesamtprojektleiterin Nhora Barrera. Der Mast einer Hochspannungsleitung benötige eine Fläche von maximal 15 x 15 Metern. «Das Fundament muss nicht nur den Mast tragen, sondern auch sicherstellen, dass dieser bei starkem Wind nicht umkippt.» Deshalb habe man sich an den Standorten Zweidlen March und Zweidler Graben für einen Stahlvollwandmast entscheiden müssen, bei welchem weniger Platz benötigt wird. Vor vier Jahren wurde mit der Planung und dem Einholen von Bewilligungen durch Swissgrid begonnen. Im Oktober letzten Jahres startete man mit der Realisierung. Die Kosten des von Swissgrid finanzierten Projekts belaufen sich auf 2,7 Millionen Franken. Ende September wird das Projekt abgeschlossen sein.

Auf den Lichtschalter drücken, und es kommt Strom

Für viele Leute seien die Masten ein Dorn im Auge, sagt Barrera. «Aber wenn ich zuhause auf den Lichtschalter drücke, habe ich Strom.» Generell sei das Stromnetz eine der kritischsten Infrastrukturen der heutigen Gesellschaft. «Jedes Projekt ist eine Herausforderung und oftmals mit einem positiven Adrenalinschub verbunden, wenn am Ende des Tages Probleme gelöst werden konnten», sagt die gebürtige Kolumbianerin, welche seit drei Jahren für Swissgrid arbeitet und davor in der gleichen Funktion 13 Jahre lang bei der Axpo angestellt war. Sowohl Versorgungs- als auch Arbeitssicherheit seien sehr wichtig für Swissgrid. So komme es trotz der Versetzungsarbeiten an der Höchstspannungsleitung von Beznau über Eglisau bis nach Breite für die Kunden zu keinen Stromunterbrechungen.

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