Die Corona-Schlange muss an die Wärme!

Der Winter naht!

| Yvonne Russi

Über sechs Monate gedieh die Glattfelder Corona-Schlange prächtig. Doch jetzt muss sie weg, denn der Winter naht in grossen Schritten.

Was am 5. April als überaus sympathische Corona-Solidaritätsaktien mit sechzehn Steinen begann, entwickelte sich beinahe zu einem «europaweiten» Hype. Täglich wuchs die Schlange und wurde so länger und fetter. Die Idee wurde kopiert und erreichte dank den neuen Medien auch innert kürzester Zeit weit entfernte Dörfer und Städte. In der App-Redaktion gingen Meldungen über neu gestartete Corona-Schlangen, bei welchen die Glattfelder-Mutterschlange der Auslöser war, gleich mehrfach ein.

Jung bis Alt, aus Glattfelden, aber auch aus umliegenden Dörfern und Städten, bemalten Steine und liessen die Schlange bis auf eine Länge von 295 Meter wachsen. Insgesamt zierten 3'230 Steine den Schlangenkörper und lösten damit sogar mediales Interesse aus. Tageszeitungen und TV-Sender berichteten über diese besondere Spezies an der Glatt, welche eine nette Abwechslung zu den besorgniserregenden Corona-Meldungen darstellte.

Holen Sie jetzt Ihren Stein nach Hause!

Die Wintertemperaturen sind für Kaltblüter bekanntlich nichts. Sie müssen an die Wärme. Damit in den nächsten Wochen ein allfälliger Winterdienst an der Glatt problemlos durchgeführt werden kann, bittet der Kanton, die Steine abzuräumen.

Jeder, der seinen Corona-Stein als Andenken behalten möchte, soll diesen bis Ende Oktober «einfangen» und bei sich zu Hause an die Wärme bringen. «Bitte werfen Sie die Steine nicht in die Glatt», ruft Werkhofleiter Martin Berger die Schlangenschöpfer auf. Denn die aufgebrachte Farbe stellt eine Gefahr für Umwelt und Natur dar. Nicht eingesammelte Steine werden anfangs November durch das Werkhofteam sachgerecht entsorgt.

PS: Der Schöpfer der Glattfelder Corona-Schlange hat seine Identität nie preisgegeben. Doch vielleicht wagt er sich nun an die Öffentlichkeit?

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