Herr Maag - Jetzt mal "Butter bei die Fische"

Gemeinderats-Ersatzwahl

| Yvonne Russi

Einen knappen Monat vor dem zweiten Wahlgang stellte sich Heini Maag den Fragen der Redaktion. Das Interview wurde schriftlich geführt.

 

Mutwillige Zerstörungen und Littering sind auch in Glattfelden anzutreffen. Wie wollen Sie diesem Thema entgegentreten?

Hinweise aus der Bevölkerung müssen ernst genommen werden und wenn möglich sollten die Polizeipatrouillen erhöht werden. In Zusammenarbeit mit Kantons- und Stadtpolizei Bülach müssen die Straftäter zur Verantwortung gezogen werden.

Eine Erweiterung der Schul-Infrastruktur steht zur Diskussion. Wie präsentiert sich «Ihre Schule Glattfelden» im Jahre 2030?

Die Schulbildung ist eine der wichtigsten Aufgaben und muss auch in Zukunft den Anforderungen an eine gute und umfassende Ausbildung genügen. Dafür sind laufend Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung, Hilfs- und Sachmittel nötig.

Wieviel ist Ihnen Kultur in Glattfelden wert?

Unter Kultur verstehen die einen eine schöne, generationenübergreifende Festkultur und für andere sind es Darbietungen und Veranstaltungen rund um das GKZ. Kultur ist somit eine subjektive Empfindung. Grundsätzlich unterstütze ich, dass die Kultur gelebt und aufrechterhalten wird, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten.

Neues Gemeindehaus, Erweiterung Schule und Investitionsstau bei zahlreichen Infrastrukturen: Wie kann Glattfelden all diese dringend notwendigen Investitionen stemmen?

Zuerst stellt sich doch die Frage, sind alle diese Investitionen wirklich dringend und notwendig?

Unsere Gemeinde ist sehr finanzschwach und die Steuerkraft weit unter dem kantonalen Durchschnitt. Wir müssen infolge nahendem Wirtschaftsabschwung zudem mit deutlich niedrigeren Steuereinnahmen und einem sinkenden Finanzausgleich durch den Kanton rechnen. Momentan verhindern tiefe oder sogar null Zinsen ein riesiges Budgetdefizit. Sollten die Zinsen wieder steigen, hätte das zur Folge, dass bis dahin aufgehäufte Schulden in grosse Höhen wachsen. Da die Gemeindefinanzen eine kurzfristige Realisierung aller Wünsche nicht zulässt, muss priorisiert werden.

Wie wollen Sie die Attraktivität von Glattfelden, speziell auch für das Gewerbe, weiter steigern?

Das Gewerbe muss unterstützt und die bürokratischen Hürden soweit rechtlich möglich reduziert werden. Dem Gewerbe muss wenn möglich Fläche und Raum zu Vorzugskonditionen zur Verfügung gestellt werden. Aber wir müssen uns auch im Klaren darüber sein, dass die Bevölkerung das Gewerbe unterstützen muss. Die EinwohnerInnen müssen ermuntert werden, das örtliche Gewerbe (Läden, Gastro, Handwerker usw.) zu bevorzugen.

Was kann die Gemeinde Glattfelden in Bezug auf Nachhaltigkeit und Naturschutz besser machen?

Hier wurde bereits in der Vergangenheit sehr gute Arbeit geleistet. Wir leben in einem wunderschönen und intakten Dorf! Für die Abfallverwertung und -trennung wurde der Werkhof über Jahre kontinuierlich ausgebaut. Wichtig ist, sich darauf nicht auszuruhen, sondern auch weiterhin den hohen Standard zu halten.

Braucht es auf Gemeindeebene mehr Kostentransparenz? Wie stehen Sie zu einer unterjährigen Information zu aktuellen Finanzkennzahlen?

Die Finanzkompetenzen der Behörden sind definiert und sollten im bisherigen Rahmen der Gemeindeordnung für eine flexible Handlungsfähigkeit belassen werden.

Ich glaube nicht, dass generell vermehrte finanzielle Informationen der Bevölkerung dienlich sind und das gegenseitige Vertrauen fördern. Ich werde aber alles daran setzen, mit den Finanzen verantwortungsbewusst umzugehen.

Was befähigt Sie zum Amt eines Gemeinderates? Wo können Sie ihre Kompetenzen am besten einbringen?

Im Laufe meines Berufslebens war ich als Techniker, Technikleiter im In- und Ausland mit Personalverantwortung und seit 2012 als Verkaufsleiter von grossen Druckmaschinen tätig. Dadurch habe ich mir sowohl technische als kaufmännische Kompetenzen angeeignet. In meinem jahrelangen Engagement als Präsident vom Zweidler 1. August Komitee, habe ich - zusammen mit Jung und Alt - ein traditionelles und sehr beliebtes Fest ins Leben gerufen. Es macht mich froh, dass es durch die Förderung der Jugend gelungen ist, die Verantwortung zu übergeben.

Ich trage gerne Verantwortung, und das werde ich gezielt nutzen, um zu einem attraktiven und intakten Dorfleben beizutragen.

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