Seelsorgerteam mit junger Verstärkung

Kath. Kirche Glattfelden - Eglisau – Rafz

| Yvonne Russi

Vergangenen Sonntag wurde das neue Pfarreiteam, Herr Matthias Renggli und Frau Medea Sarbach anlässlich des Sonntagsgottesdienstes offiziell von der Pfarreigemeinde in der Kirche Rafz begrüsst. Sie ersetzen den abgetretenen Pfarrer Stanislav Weglarzy, der die Pfarrei diesen Sommer in Richtung Dielsdorf verliess.

Mit Pfarradministrator Matthias Renggli und Pastoralassistentin Medea Sarbach erhält das Seelsorger-Team der katholischen Pfarrei Glattfelden – Eglisau – Rafz frische und auch jugendliche Verstärkung.

 

Der 36-jährige studierte und aus Bonstetten stammende Theologe Matthias Renggli erlernt ursprünglich den Beruf des Speditionskaufmanns. Doch seine Zukunft sah er mehr als «Spediteur des Himmels». Deshalb entschloss er sich, in Chur ein Theologiestudium in Angriff zu nehmen. Fünf Jahre später nahm er erst als Pastoralassistent, später als Diakon, Priester und Vikar seine Berufstätigkeit in Zürich Seebach auf.

 

Frau Medea Sarbach hat dieses Jahr im Alter von 25. Jahren ihr Theologie-Studium an der Universität Fribourg abgeschlossen. Ursprünglich in Zürich Oerlikon und in Laufen (BL) aufgewachsen, kennt sie Matthias Renggli seit einigen Jahren. Als sie hörte, dass Pfarradministrator Matthias Renggli noch eine Verstärkung in seinem neuen Seelsorger-Team suchte, war ihr klar, dass sie in unserer Kirchgemeinde ihre erste Festanstellung finden würde.

 

Für ein Kennenlern-Interview traf ich die beiden neuen Pfarrei-Mitarbeiter im Gasthaus zum Löwen.

Yvonne Russi: Warum haben sie sich für unsere Pfarrei entschieden?

Matthias Renggli:

Bereits vor zwei Jahren hat sich mein Generalvikar auf eine allfällige Vakanz in der Kirchgemeinde Glattfelden Eglisau Rafz angesprochen. Später, als Pfarrer Stanislav Weglarzy sich entschied, nach Dielsdorf zu gehen, wurde ich von einem Mitglied des Pfarreiteam direkt auf die Vakanz angesprochen. Zeitgleich meldete sich auch der Bischof höchstpersönlich bei mir. Da mir die Kirchgemeinde mit ihrer lebendigen Gemeinde mit ihrer partizipativen DNA schon einige Male aufgefallen war, nahm ich die Chance wahr und bewarb mich für die freiwerdenden Pfarrerstelle.

Wie wurden Sie bei uns aufgenommen?

Medea Sarbach:

Schon vor meinem Stellenantritt berührte mich der menschliche Umgang. Denn einige Male kam mir zu Ohren, dass ich sehr willkommen sei. So wurde ich denn auch ganz herzlich und offen empfangen und im Seelsorger-Team aufgenommen.

Würden Sie sich als ein moderner Pfarrer bezeichnen?

Matthias Renggli:

Das ist eine schwierige Frage und nicht ganz einfach zu beantworten. Den Liberalen zu konservativ und den Konservativen zu liberal. Irgendwie bin ich schon mit der Tradition verankert. Aber ich bin auch sehr offen, gehe gerne aktiv auf die Mitmenschen zu und suche ihren Kontakt.

Wo sehen Sie in ihrer Tätigkeit die Herausforderungen?

Medea Sarbach:

Die Kirche mit all den verschiedenen Menschen ist sehr gross und vielschichtig. All diese Bedürfnisse und Vorstellungen zusammen zu bringen, sehe ich als ganz grosse Herausforderung. Denn letztendlich sind wir alle auf der Suche nach unserem Lebensinhalt und unserem Ziel. Diese stetige Suche, das sich immer wieder neu finden, ist extrem spannend und schön, aber auch herausfordernd.

Wie motivieren Sie die Katholiken, vermehrt wieder in die Kirche zu kommen?

Matthias Renggli:

Gerade in meinem ersten Jahr möchte ich mit vielen, hoffentlich unzähligen Hausbesuchen mit der Kirchgemeinde in Kontakt treten und so auch die Kirche in die Familien bringen. So kann ich erstmal ankommen und auch die Bedürfnisse der Gemeinschaft aufnehmen. Ich persönlich sehe den Pfarrer bei den Leuten. Auch wenn das Bild des Hirten heute patriarchisch klingt, aber wenn der Hirte nicht bei der Herde ist, stinkt er nicht nach ihr!

Die letzte Frage an beide: Wie sehen Sie die Kirche in 50 Jahren?

Matthias Renggli:

Die Kirche wird sich nur schon demografisch entwickeln. Auch wird man heute in eine Kirchgemeinde hineingeboren. Doch zukünftig wird man sich seine Kirchgemeinde selbst, ganz nach seinen individuellen Bedürfnissen, aussuchen.

 

Medea Sarbach:

Die Kirche wird sich wandeln. Schon in meiner Kindheit habe ich die Kirche anders wahrgenommen. Ich hoffe, dass man gegenseitig aufeinander hört und auch voneinander lernt. Die Kirche muss näher bei den Menschen sein. Sie darf nicht warten, dass die Menschen auf sie zukommt. Sie muss den Menschen Hoffnung und Hilfestellung bieten. Selbst auch dann, wenn diese mit der Kirche nicht viel anfangen können.

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