Die Spatzen pfeifen es von den Dächern (offener Brief v. 11.6.2020) – Stellungnahme des Gemeinderates vom 16.6.2020

| Marc Bressan

Kosten-Nutzen-Analysen sind, besonders bei der Verwendung von Steuergeldern, wichtig und sinnvoll. Nach dem Motto „Betroffene zu Beteiligten machen“ gehört dabei aber Transparenz und Offenheit unbedingt dazu.

Die Neuorientierung des Gottfried-Keller-Zentrums und das durch vielfältig einbezogene Bevölkerungskreise und Vereine erarbeitete Kulturkonzept im Jahr 2015 sind weit über die Grenzen von Glattfelden beachtet worden. Wird das nun wieder eingedampft? Noch im Dezember 2019 hat der Gemeindepräsident, Ernst Gassmann, in der Gemeindeversammlung zum Budget wortreich erklärt, wie wichtig das Kultur-und Integrationszentrum für Glattfelden sei.

Die Frage „Wieviel ist uns Kultur und Integration wert?“ muss der Bevölkerung gestellt werden. 1-2 Anfragen in Gemeindeversammlungen reichen dem Gemeinderat scheinbar aus, den Willen der Bevölkerung zu interpretieren! Kann man tatsächlich Abläufe in der Verwaltung mit einem Kulturbetrieb vergleichen? Welcher Kulturbetrieb im Kanton kommt ohne Subventionen aus? Der Gemeinderat spricht von Ergebnisoffenheit. Dann wird er sich sicher auch die Zeit nehmen, die Bevölkerung zu befragen. Oder möchte der Interims-Gemeindeschreiber vor seinem Weggang noch schnell Ergebnisse liefern?

Die Frage nach Integrationsausgaben stellt sich kaum, da die Aufgaben vom Kanton gesetzlich vorgegeben sind. Eine niederschwellig aufgebaute Organisation mit Externen ohne Bezug zu Glattfelden zu ersetzen, scheint wenig sinnvoll.

Bei einer Analyse der Aufgaben der Kultur-und Integrationsarbeit ist auch endlich Gelegenheit, darzustellen, was für alle Bevölkerungsgruppen in Glattfelden geschaffen wurde. Von Jung bis Alt, von Alteingesessen bis Neuzuzügler: Das Gottfried-Keller-Zentrum ist nach seinem Dornröschen-Schlaf zur Anlaufstelle für viele geworden und sollte es auch bleiben.

Zurück