Gewerbe Glattfelden: Gemeinde hat Hilfspaket vorbereitet

| Karin Steiner

Die Corona-Epidemie hat gerade bei Gewerbetreibenden grosse Ängste ausgelöst. Doch lokale KMU bekommen von der Gemeinde unbürokratisch Hilfe, falls die Massnahmen von Bund und Kanton zu wenig greifen.

In Glattfelden steht alles still. Einzig der Coop und Take Aways haben noch geöffnet. «Vor allem Mikrounternehmen und Stundenlöhner haben grosse Existenzängste», sagt Irma Frei, Präsidentin des Gewerbevereins Glattfelden. Aber die Lage habe sich bereits etwas beruhigt. Für KMU und Miniunternehmen hat die Gemeinde ein Hilfspaket vorbereitet, das schnell und unbürokratisch erste Hilfe leistet. Betroffene können ein Formular auf der Homepage der Gemeinde Glattfelden ausfüllen und der Gemeindeverwaltung abgeben oder sich telefonisch unter Telefon 044 868 32 04 informieren. «Wer regelmässig mit seiner Bank zusammenarbeitet, hat zum Teil bereits einen Kredit bekommen.» Dennoch bleibe die Angst bestehen, wie es im April weitergeht.

 

In Krisenzeiten ist Kreativität gefragt. So können Betriebe jetzt auf der Glattfelder App Produkte anbieten oder auch bestellen. Die Ware wird per Post geliefert oder kann abgeholt werden, ohne dass ein naher Kontakt zwischen den Personen stattfinden muss.

Keine Reserven vorhanden

Was Irma Frei Sorgen macht ist die Tatsache, dass viele Betriebe schon nach wenigen Tagen vor dem Konkurs standen. «Darüber bin ich erschrocken. Es ängstigt mich, dass oft keine Reserven mehr gebildet werden. Alles verdiente Geld wird gleich wieder ausgegeben. Ich hoffe, dass durch diese Krise ein Umdenken stattfindet und die Leute wieder ein bisschen sparsamer werden.» Die Zukunft solcher Betriebe sei ungewiss: «Sie bekommen jetzt zwar Geld, aber danach stehen sie mit Schulden da. Der Konkurs wird nur hinausgeschoben.»

 

Es gibt aber auch Branchen, denen die Corona-Krise neue Arbeit gebracht hat. Sie habe verschiedene Rückmeldungen von Handwerkern bekommen, die fast am Anschlag seien. Der Grund: Viele Restaurants und Betriebe nützen die Zeit für Renovationen. «Die wahren Auswirkungen der Krise wird man erst später abschätzen können», so Irma Frei. Sie hofft, dass auch etwas Gutes daraus resultiert: «Vielleicht werden auch die Leute wachgerüttelt und berücksichtigen wieder vermehrt das lokale Gewerbe. Denn das Gewerbe ist und bleibt wichtig für uns.»

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