Glattfelder Wälder vermehrt unter Druck

Bike und Wald

| Yvonne Russi

In den Wäldern rund um Glattfelden steigt die Umweltbelastung durch Biker, die abseits der befestigten Wege unterwegs sind, zusehends. Diese Praxis gefährdet das Waldökosystem, schädigt spriessende Pflanzen und stört Jungtiere.

In einschlägigen Bikerforen findet man vermehrt Tourenvorschläge, welche durch unsere Wälder führen. Darin werden die Routen, nebst Fahrzeit, Höhenprofil und Schwierigkeitsgrad, mit Begriffen wie «sehr attraktive Single-Trailtour» oder «sehr flowig zu fahren» angepriesen

Selbstverständlich ist gegen eine schöne Biketour durch unsere Natur nichts einzuwenden. Fahrten auf befestigten Wegen sind selbstverständlich erlaubt und stellen auch keine Probleme dar. Das Problem entsteht, wenn Biker abseits dieser Routen unterwegs sind und quer durch den Wald fahren.

 

Über dieses Verhalten, das Befahren von sogenannten Singletrails, zeigen sich die beiden Jagdobmänner Sergio Taiana und René Moor besorgt. Sie stellen fest, dass Biker immer häufiger Waldstrassen und ausgeschilderte Wanderwege verlassen und bestenfalls auf Trampelpfaden «querfeldein» durch den Wald fahren. Und das ist verboten, schadet Jungpflanzen und schreckt Waldbewohner auf.

 

Dass sich leider einige Biker nicht an die Regeln halten, zeigt sich auch in den Kommentaren zu den Routen.

Auch werden Hinweise und Tipps abgegeben, wie man den Fahrspass noch verbessern kann.

Ein solches Verhalten muss unbedingt vermieden werden. Denn ist ein Singletrail mal als Weg leicht erkennbar, animiert dieser Pfad anderer Biker magisch. Diese nicht genehmigten Pfade können erhebliche Schäden in der Waldlandschaft verursachen. Sie beeinträchtigen das natürliche Wachstum der Pflanzen. Darüber hinaus können sie die Brutplätze von Tieren stören und ihre natürlichen Bewegungsmuster beeinträchtigen.

Sergio Taiana, Jagdaufseher und Jagdobmann vom Revier Glattfelden-Nord «Laubberg» ist besonders betroffen. Denn einige online-angepriesene Bikertouren führen die Sportler durch sein Revier. Er ruft die Biker auf: «Bitte haltet Euch an die offiziellen Wege und respektiert mit eurem Verhalten die Natur und ihre Bewohner. Vielen Dank!»

Auch möchten die beiden Herren Moor und Taiana betonen, dass Mountainbiken ein legitimer und gesunder Sport ist, der jedoch verantwortungsbewusst ausgeübt werden sollte. Nur so kann die Harmonie zwischen der Freude am Biken und dem Schutz unserer Wälder gewährleistet werden.

Auch der Gemeinderat appelliert an verantwortungsbewusstes Verhalten im Wald und steht voll und ganz hinter den beiden Pächtern Taiana und Moor. Er hält fest, dass das Radfahren im Wald grundsätzlich auf Strassen und Wegen gestattet ist. Jedoch wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Befahren des Waldes abseits der Wege mit Fahrrädern verboten ist. Dieses Verhalten wird nicht nur als Regelverstoss angesehen, sondern stellt auch eine potenzielle Gefahr für die Natur und die Tierwelt dar. Insbesondere Nachtfahrten mit Scheinwerfern querwaldein werden nicht toleriert.

Auf Anfrage betonte Gemeinderat René Gasser, dass sowohl der Mensch als auch das Wild ein Recht auf ihren Ruheraum im Wald haben. Durch das unerlaubte Befahren von Wäldern abseits der Wege wird die Ruhe des Wildes gestört und sein Lebensraum gefährdet. «Es hat ausreichend Platz auf den vorhandenen Wegen und Strassen, um die Natur auch mit dem Fahrrad zu geniessen», sagte Gasser.

Abschliessend ruft der Gemeinderat die Biker auf, die Regeln einzuhalten um damit eine harmonische Koexistenz zwischen Bikern, Natur und Wild gewährleisten zu können.

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