Glattfelder StorchenCam ist live

Erster Storch heute um 13 Uhr im Nest gelandet

| Yvonne Russi

Auf privater Initiative haben Martin Berger und Patrick Russi auf dem Kamin der ehemaligen Spinnerei eine Webcam installiert. Diese übermittelt Filmaufnahmen des Storchen-Horst direkt in ihre Stube.

Fast wie abgesprochen ist heute Sonntag ein erster Storch gelandet. Zur Freude der Initianten setzte ein Storch genau um 13:00 Uhr zur Landung an und inspizierte das Nest. Ob er sich bereits hier niederlässt oder ob er weiterzieht – wir werden es sehen. Eines ist aber sicher: Die Kamera beeindruckte den Storch nicht.

Martin Berger hat von seinem Haus aus freie Sicht auf den Kamin der ehemaligen Spinnerei. Seit dort oben die Störche mit dem Nestbau begannen, dachte er über die Installation einer Webcam nach. Was über die vergangenen Jahre reifte, wurde nun realisiert. Zusammen mit Patrick Russi, welcher sich um die Technik kümmerte, verwirklichten sie das Projekt «Glattfelder Storchencam».

Die beiden Storchenfreunde teilten sich nicht nur die Arbeit, sondern finanzierten auch die Lösung aus eigener Tasche. «Zum Glück konnten wir das Architekturbüro Oskar Meier und den Metallbauer Thomas Bolay für das Projekt gewinnen», sagte Martin Berger auf Anfrage. Oskar Meier stellte unentgeltlich die Nutzung des Kamins, an welchem die Kamera angebracht ist, unkompliziert zur Verfügung. Auch Thomas Bolay unterstützte das Projekt von der ersten Minute weg. Er konstruierte, schweisste und montierte die Kamerahalterung, an welcher nun eine steuerbare Kamera montiert ist. Die integrierte Infrarot-Beleuchtung lässt auch ein schwarz-weiss Bild zu nächtlichen Stunden zu, ohne dass die Vögel gestört werden.

Störche sind unkomplizierte Vögel

Im Vorfeld wurde abgeklärt, ob die Kamerahalterung die Störche im Landeanflug stören oder gar gefährden könnte. Storchenexperte und Geschäftsführer von Pro Natura Bern, Herr Dr. Lorenz Heer, konnte hier Entwarnung geben. Weiter erklärte er, dass der Storch sich nicht durch den Menschen stören lässt. Auch flugtechnisch sei die Kameraaufhängung keine Herausforderung für den Vogel, denn Störche bauen Nester sogar in Bäumen. Der Anflug durch die Äste meistern die grossen Vögel problemlos.

Privatsphäre muss gewahrt sein

Doch nicht nur auf die Vögel muss Rücksicht genommen werden. Eine Webcam mit Live-Übertragung muss auch auf die Privatsphäre der Quartier-Anwohner wahren. Daher wurden Bereiche, welche sensitive Inhalte zeigen könnte, vorsorglich mit einem Schleiereffekt versehen. Damit sollte dem Grundsatz des eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter (EDÖB) für den Datenschutzkonformer Betrieb von Webcams entsprochen werden. Dieser lautet: «Die Webcam ist so konfiguriert, dass keine Personen (bzw. Gegenstände, durch welche Personen bestimmt werden können) erkannt werden.»

Spendengelder und Sponsoren sind willkommen

Viele Stunden haben die beiden Initianten für das Projekt geleistet. «Bis jetzt haben wir rund 3'000 Franken für die Basis-Realisierung ausgegeben. Und für den Betrieb rechnen wir mit jährlichen Kosten von rund 1000 bis 1500 Franken», rechnete Patrick Russi vor. Deshalb freuen sich die beiden um jeden Franken, welche Storchenfans hier hinzusteuern könnten. Spendewillige wenden sich bitte ungeniert per E-Mail an russi@bluewin.ch. Mit dem untenstehenden Link kann selbstverständlich auch elektronisch gespendet werden. Vielen Dank.

Der Zugang zur StorchenCam

Die Strochenkamera finden Sie selbstverständlich im Glattfelder App. In der App-Rubrik «StrochenCam» finden Sie den Live-Stream, aber auch den News-Blog «Glattfelder Storchengeklapper».

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