Es dröhnt der Bohrkern unter Tage
Die Stollen breiten weit sich aus
Denn nun ruht hier in tiefer Lage
Atommüll, herrje, welch ein Graus!
Da steht ein Bunker nah am Wald
Gebinde werden rangekarrt
Die in des Schachtes Schlund schon bald
Verschwinden werden und verscharrt.
So lang ist‘s her, das Haberstal
Lag friedlich still im trauten Land
Das satte Grün im Sonnenstrahl,
Bestimmte das Naturgewand.
Da zog ein Flüstern und ein Pfeifen
Des Windes durch das Ährenfeld
Die Saat konnt‘ ungestört dort reifen
Und bracht‘ dem Bauern Stolz und Geld.
Der Niedergang der Blütezeit
Im Dorf begann schon früh zu gären,
Die Post nicht mehr dazu bereit
Dem Ort die Stelle zu gewähren.
Ein kleiner Strommonopolist
Den Preis gar in die Höhe trieb,
Verzweifelt, fassungslos im Zwist
Ein jeder nur die Augen rieb.
Der Steuerfuss, der höchste war
Im ganzen Zürcher Unterland
Die Reichen machten schnell sich rar
Und auch manch andrer bald verschwand.
Der Charme von Gottfried Kellers Ort
Verflogen, längst nicht mehr zu sehen
Und läg‘ der Dichter heute dort,
Er würde sich im Grabe drehen.