Tesla-Club besucht Glattfelden

Besichtigung Stromhaus Burenwisen

| Yvonne Russi

Mitte Juni stand bei den Tesla-Enthusiasten des «Tesla Owners Club Helvetia» ein Besuch in unserem Dorf auf dem Programm. Besichtigt wurde unter fachkundiger Leitung das Stromhaus Burenwisen.

Dass Tesla-Besitzer technikaffin sind, zeigte sich beim Anlass vom vergangenem Freitag. Über 20 Vereinsmitglieder trafen um 17 Uhr beim Stromhaus Burenwisen ein. Und dies natürlich elektrisch – mit ihren Teslas. Vor Ort informierten sie sich über die Geschichte der Stromerzeugung. Denn das Wasserkraftwerk Burenwisen war eines der ersten Wasserkraftwerke der Schweiz. Angetrieben mit Wasser der Glatt, produzierte das Kleinkraftwerk gleich unterhalb des Bahnhofs zwischen 1891 bis 1976 Strom.

Der «Tesla Owners Club Helvetia» engagiert sich seit dem Gründungsjahr gesellschaftlichen, wie auch politisch. Die Mitglieder sind überzeugte TESLA-Fahrer, welche ihre Begeisterung für die E-Mobilität und nachhaltige Energiekonzepte teilen möchten. Unter diesem Zeichen stand auch die Besichtigung, welche vom Glattfelder «Tesla-Piloten» Alexander Atzenweiler minutiös geplant und perfekt durchgeführt wurde.

Doch die perfekte Durchführung war nicht allein sein eigener Verdienst, denn er hatte seinen langjährigen Freund, den Schachemer Werner Meier, an seiner Seite. Werner Meier, der praktisch seine Kindheit im Wasserkraftwerk verbracht hat, kennt jede Schraube und jeden Lagerbock der Wasserturbine. Schon früh unterstützte er mit seinem Vater zusammen den Betriebsleiter Otto Lee, welcher bis Mitte der 60-ziger Jahre für die Anlage zuständig war. Danach übernahm seine Schwester Lina mit Ehemann Ernst Lehmann zusammen die Kraftwerksbetreuung, welche dann faktisch in einem Familienprojekt endete und rund um die Uhr von der Familie betreut wurde.

365 Tage, 24 Stunden

Offiziell war für die Anlagenbetreuung ein 50%-Job definiert worden. Doch da das ganze Jahr rund um die Uhr Strom produziert wurde, gab es im und um das Kraftwerk auch immer etwas zu tun. Der Turbinenrechen musste bei «Wind und Wetter» freigehalten werden, die Turbinenschaufel-Neigung der Durchflussmenge angepasst werden und in den Wintermonaten musste das Kraftwerk von anfrierendem Eis befreit werden. Bei Reparaturen und Revisionen war Werner Meier auch stets dabei, denn ihn begeisterte die Technik, welche für einen reibungslosen Betrieb eingesetzt wurde.

Und das spürte jeder Teilnehmer der Kraftwerks-Besichtigung. Werner Meier führte die Gruppe souverän um und durch das Kraftwerk, erklärte den Wasserzulauf zum Turbinengebäude, die Funktionsweise des Wasserüberlaufes bei Hochwasser, die Bocklager-Schmierung der Turbine bis hin zum Unterwasser, den Wasserablauf. Im zweiten Teil erhielt Werner Meier dann Unterstützung von zwei EKZ-Mitarbeitern, welche durch das Strommuseum führten und viele Informationen rund um die Geschichte der EKZ vermittelten. Dass dabei auch Themen der Gegenwart, wie drohende Stromlücken, Preisanstieg der Strompreise, Erneuerbare Energie und Netzbelastung durch E-Mobilität andiskutiert wurden, versteht sich schon fast von selbst.

Nach so viel geballten Informationen ging es nach einem kleinen, für die Fahrer alkoholfreien, Apéro im Tesla-Konvoi durch unser Dorf dem Gasthof Löwen/Il Duetto entgegen, wo Vincenzo Palmeri die Tesla-Reisegruppe mit knackigem Salat und feiner Pizza verwöhnte.

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