Schule Glattfelden momentan ohne Elternmitwirkung

Fehlendes Interesse

| Ruth Hafner Dackerman

Seit Beginn dieses Schuljahrs steht die Schule Glattfelden ohne Mitglieder der Elternmitwirkung (EMW) da. Der Grund: fehlendes Interesse. Die Schule arbeitet an Lösungen.

Die Vorgaben des Volksschulamts (VSA) sind klar. Die Elternmitwirkung an der Schule ist erwünscht. Diese soll einen konstruktiven Gedankenaustausch zwischen Eltern und Schule ermöglichen. Eltern sollen im Schulumfeld ihrer Kinder mitarbeiten, mitreden und mitbestimmen können. Das Ziel dieser Elternmitwirkung ist eine sinnvolle und gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule zum Wohl der Kinder. So hat es sich in zahlreichen Gemeinden etabliert, dass sich Eltern in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen regelmässig treffen, um sich einzubringen. Mögliche Aktivitäten und Themen sind Veranstaltungen im Bereich Elternbildung, Mitwirkung an Schulanlässen wie Projektwochen, Sporttagen und Schulfesten, Mithilfe bei der Schulwegsicherung, Mitgestaltung der Schulzeitung oder Webseite sowie Mithilfe bei der Integration von Neuzugezogenen oder Familien mit Migrationshintergrund. Das Volksschulgesetz schliesst allerdings die Mitwirkung der Eltern bei Personalentscheiden, Unterrichtsgestaltung, Stundenplänen sowie methodisch-didaktischen Entscheidungen explizit aus.

Freiwillige Arbeit ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich

Das tönt alles gut. In manchen Gemeinden reissen sich die Eltern um diese ehrenamtlichen Mitwirkungsmöglichkeiten. Nicht so in Glattfelden. Seit diesem Schuljahr gibt es gar keine EMW mehr. Adrian Rösti, Vorsteher Bildung, erklärt die Problematik. «Es gab immer wieder diverse Abgänge bei der EMW, die wir leider nicht ersetzen konnten. Es meldeten sich schlichtweg keine Interessierten mehr. Dies finde ich sehr schade, denn die EMW ist ein wichtiges Bindeglied.» Man habe deshalb beschlossen, die Elternmitwirkung im Moment auszusetzen und die bisherigen Mitwirkenden gebührend zu verdanken. Neu wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die künftige Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern im operativen Segment zu regeln. «Wir hoffen, allenfalls durch diese Projektgruppenarbeit Interessentenstimmen zu gewinnen.» Wünschenswert seien je zwei Mitglieder aus den verschiedenen Stufen – vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe. «Es braucht Leute, welche freiwillige Arbeit auf sich nehmen. Dies ist in der heutigen Zeit leider auch nicht mehr selbstverständlich.» So wisse er auch aus anderen kleineren Gemeinden, dass man auf die gleichen Probleme stosse wie in Glattfelden.

Es geht um mehr als Kuchen und Kaffee

Schulpfleger Daniel Gartmann ist zuständig für den Bereich der Elternmitwirkung. Bereits sei eine erste Sitzung der Arbeitsgruppe mit der Schulleiterin Yvonne Wild erfolgt. Bei den Fragestellungen gehe es darum, wie es die Eltern gerne haben wollen und wie man kommunizieren solle. «Wir wünschen uns Eltern, welche bereit sind, aktiv und ehrenamtlich mitzuarbeiten, um etwas zu bewegen.» Dabei gehe es um viel mehr als darum, bei Anlässen Kaffee und Kuchen zu servieren. Sechs bis acht Mitglieder wären optimal – «verteilt über alle Stufen, und auch mit Eltern aus Zweidlen».

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