Eine Wiese für Bienen und Schmetterlinge

| Ruth Hafner Dackerman

Walter Baltisser hat in Zweidlen Dorf eine prächtige Blumenwiese entstehen lassen. Damit will er der Natur etwas zurückgeben.

Idyllisch gelegen ist das Anwesen von Walter Baltisser und seine Familie. Hühner gackern munter vor sich hin. Kirschbäume, Apfelbäume, Birnbäume, Zwetschgen- und Mirabellenbäume säumen die Wiesen. Auch die Katzen scheinen sich in diesem kleinen Paradies wohlzufühlen. Immer wieder taucht eine auf, lässt sich kurz streicheln, zieht wieder weiter. Nun ist eine weitere Naturoase entstanden. Auf 600 Quadratmetern Land hat Walter Baltisser eine sogenannte Bienenschmauswiese entstehen lassen. «Fabian Hubli, der Lebenspartner meiner Tochter Sarah, hält seit anfangs Jahr Bienenvölker. Nun möchte ich mit meinem Projekt diesen Bienen einen Lebensraum bieten.»

In Deutschland wurde er nach langem Suchen fündig und erstand zehn Kilo Samen der Sorte Bienenschmaus, welche speziell für Bienen geeignet sein sollen. Zuerst aber war viel Arbeit angesagt. Die bestehende Wiese musste während rund vier Wochen abgebrannt werden. Anschliessend wurden unter Mitwirkung von Freunden und Spezialisten 36 Tonnen Material – ein Gemisch aus Humus, Kies, Sand und Schotter – mittels Bagger, Dumper und Rasenmäherpfadschlitten aufgetragen. «Es dauert wohl zwei Jahre, bis eine richtige Blumenwiese entsteht», erklärt Baltisser. Ende Oktober, Anfang November müsse man die ganze Wiese bis auf rund zehn Zentimeter ab Boden zurückschneiden. «Bis die Bienen dann nächstes Jahr aktiv sind, wird die Wiese wieder wachsen und hoffentlich noch vielfältiger werden.»

Als ehemaliger Autorennfahrer habe er der Umwelt früher ein wenig geschadet, erklärt der 74-Jährige augenzwinkernd. «Nun mache ich es im Alter wieder gut und gebe der Natur etwas zurück.» Honig liebe er sehr, doch dieses Jahr sei der Ertrag mit sechs Kilo bescheiden gewesen. «Die Qualität war aber sehr gut.» Viele Äpfel, Birnen und Mirabellen habe es dieses Jahr gegeben, Kirschen seien keine gekommen. Und den Zwetschgen habe die Sonne gefehlt, sie seien nicht so süss wie sonst gewesen. Nun freuen sich Walter Baltisser und seine Familie an den vielen Schmetterlingen auf der Blumenwiese. «So viele Sommervögel habe ich noch nie gesehen.»

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