Neuigkeiten vom Hilfsprojekt «Kartoffeln für Madagaskar»

Ihre Spende kommt direkt an

| Ruth Russier

Einige Glattfelderinnen und Glattfelder kennen mein Projekt, viele haben schon davon gelesen und der eine oder andere sogar etwas gespendet. Unser Ziel in Madagaskar ist es, die Ernährungs- und Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung in der Region «Haute Matsiatra» zu verbessern.

 

Seit sechs Jahren engagiere ich mich als Initiantin und Projektleiterin unter der Schirmherrschaft von Agro-sans-frontière Schweiz für das Hilfsprojekt. Vieles konnte bereits realisiert werden. Doch es ist noch lange nicht alles erledigt. Neben gesundem Pflanzgut sind weitere Investitionen in die Ausbildung und Förderung von Frauen erforderlich. Internet und E-Mail sei Dank bleibe ich als Projektleiterin informiert und ich freue mich, sie über die wichtigsten Ereignisse und Eckdaten zu informieren.

Die allgemeine Lage in Madagaskar

Auf dem flächenmässig zweitgrössten Inselstaat der Welt sind erst 3 % der Bevölkerung geimpft und es wird nicht getestet. Der Lockdown wurde zwischenzeitlich aufgehoben und die lokalen Märkte sind wieder offen. Covid-19 scheint kein Thema mehr zu sein.

 

Im Südwesten von Madagaskar herrscht grosse Hungersnot. Unsere Region auf der Hochebene ist zwar nicht direkt betroffen, doch der verspätete oder gar ausbleibende Monsunregen bringt auch unseren Anbaukalender durcheinander, denn wir müssen die Kartoffelproduktion mit der Reisproduktion in der Regenzeit abstimmen.

Die Kartoffelvermehrung

Wir von Agro-sans-frontière Schweiz unterstützen die Kartoffelvermehrung, damit die Produzentinnen selbstständig zu gesundem Pflanzgut kommen. Nach wie vor finanziert das Projekt den jährlichen Kauf von 10 kg Mini-Knollen der einheimischen Kartoffelsorte Meva. Daraus ergeben sich um die 1200 kg Saatkartoffeln für die weitere Vermehrung. Im Jahr 2021 wurden drei weitere Frauen von der Organisation Ceffel ausgebildet, um das Team der Vermehrerinnen von Pflanzkartoffeln zu unterstützen.

 

Die Lagerung stellt jedoch eine weitere Herausforderung dar. Der Lagerraum wurde zwar mit Hilfe von Agro-sans-frontière Schweiz isoliert, die Klimaanlage konnte aber wegen fehlendem Stromzähler noch nicht in Betrieb genommen werden. Deshalb sind die Lagerbedingungen nach wie vor nicht ideal.

Die Kartoffelproduktion

Insgesamt sind im Kartoffelprojekt jetzt sieben Dörfer mit 114 Frauen und 15 Männer involviert. Das Kartoffelprojekt ist zwar für Frauen konzipiert, doch Männer sind nicht explizit ausgeschlossen, sollen jedoch die Ausnahme bleiben. Sie produzieren Speisekartoffeln. Zwischen April und Juni 2021 wurden 2'248kg geerntet, von denen 1400 kg für die Vermehrung in der Nebensaison, in der Trockenzeit, genutzt werden. Der Rest ist für die Selbstversorgung und den Verkauf vorgesehen.

Ausbildung

Ein Schwerpunkt ist nach wie vor die Ausbildung der Frauen im Anbau. Aber auch auf die Schulung für die Verarbeitung von Kartoffeln in Koch- und Ernährungskursen wird grosser Wert gelegt. Im Jahre 2021 besuchten 28 Frauen und 2 Männer den Kartoffelkurs der Landwirtschaftsorganisation Ceffel. Es gab sehr positive Rückmeldungen, obwohl der praktische Teil und der Anschauungsunterricht zu kurz kamen. Die Kartoffel- und Ernährungskurse in den sieben Projektdörfern finden im September statt. Bei diesem Anlass erhalten die Teilnehmerinnen der Umwelt zuliebe je einen Energiesparkocher von ADES, gesponsert von Agro-sans-frontière Schweiz. Die vier letztjährigen Absolventinnen von Bel Avenir haben als Abschiedsgeschenk ebenfalls einen Energiesparkocher sowie 25 kg Pflanzkartoffeln von Agro-sans-frontière Schweiz als Starthilfe für den eigenen Haushalt erhalten.

So können Sie helfen

Die Kartoffel-Produzentinnen wünschen sich dringend eine Schulung in Kompostierungstechniken sowie Schubkarren für den Transport von organischem Material und Kompost. Samen für die Gründüngung wären auch willkommen. Ringel- und Studentenblumen zwischen den Kartoffelreihen können helfen, Drahtwürmer fernzuhalten. Weiter besteht der Bedarf an Giesskannen, insbesondere für diejenigen, die noch keine haben. Aber auch eine zweite Giesskanne wäre von grossem Nutzen und würde viele Wege ersparen. Weiterhin möchten wir, der Umwelt zuliebe, die Frauen von bäuerlichen Familienbetrieben mit ADES-Solarkochern ausrüsten. Es bleibt also noch viel zu tun und hoffentlich ist dies auch in Ihrem/Eurem Sinne.

Spendenkonto

Banque Cantonale Vaudoise, 1001 Lausanne, IBAH CH62 0076 7000 R527 2638 9

Agro-sans-froniere CH, route de Morges 32, 1162 St-Prex, Konto 10-725-4 (Projekt Madagaskar)

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