Herr über 130'000 fleissige Helferinnen

Ein süsses Hobby

| Yvonne Russi

Der Schachemer Werner Meier liebt sein Hobby. Seit rund 50 Jahren züchtet der Imker im Schachen bis zu 13 Bienenvölker.

 

Honigbienen sind seine Leidenschaft. Spricht man Werner Meier auf seine Imkertätigkeit an, dann beginnt er mit viel Herz zu erzählen. «Bienen haben mich seit Kindesbeinen fasziniert.», berichtet er mit einem Leuchten in den Augen. «Schon immer habe ich Honig gegessen, ganz ohne Firlefanz, einfach auf einem feinen Stück Brot aufgetragen, ganz ohne Butter.»

Für Werner Meier gibt es nichts Besseres. Er liebt Honig und geniesst diesen auch heute noch Tag für Tag. Als Bauernsohn kam er schon früh in Kontakt mit den fleissigen Helfern, den Bienen. Auch wenn sein Vater sich nicht der Imkerei verschrieben hatte, begleitete er regelmässig seinen Schwager zu seinen Bienen und schaute ihm vieles ab. Mit 20 Jahren wagte er den Schritt in die Imkerei und übernahm die Verantwortung für ein eigenes Bienenhaus.

Der Jungimker liess sich nicht entmutigen

Die ersten Jahre waren geprägt von einem stetigen Auf und Ab. «Angefangen habe ich mit nur zwei Bienenvölker. Eigentlich ging es gleich zu Beginn recht gut voran, doch nach drei Jahren schlug die Faulbrut zu.», erzählte Werner Meier. Durch die seuchenartig auftretende Krankheit, welche durch Bakterien hervorgerufen wird, verlor der Jungimker all seine Bienenvölker und musste wieder mit neuen Schwärmen von vorne beginnen. Wiederum lief es recht erfolgversprechend an, bis dann nach weiteren sieben Jahren sich der gefährlichste Feind der Bienen, die Varroa-Milben, in seinem Stock ausbreitete. Diese 1.1 Millimeter langen und 1.6 Millimeter breiten Parasiten entwickeln und vermehren sich in der verdeckelten Brut im Bienenstock und rafften so innerhalb zwei Jahren all seine Bienenvölker dahin.

Doch Werner Meier liess sich auch davon nicht entmutigen und begann einfach wieder von vorne. Sein Glück war sicherlich, dass es in Glattfelden viele Imker gibt, welche sich gegenseitig helfen. So konnte sich Imker Meier auch nach diesen Rückschlägen sich auf seine Kollegen verlassen, welche eines ihrer Völker aufteilten und ihm so einen Brutableger zum Wiederaufbau seiner Zucht zur Verfügung stellen konnten.

Sicherlich mit Stolz erfüllt Werner Meier, dass sich seine Tochter Andrea Maag nun auch schon seit einigen Jahren als Imkerin betätigt. Sie unterhält ihre eigenen Bienenvölker nicht in einem klassischen Bienenhaus, sondern in den portablen Bienenkästen. Zur Erntezeit nach der Rapsblüte Ende Mai/anfangs Juni und ein zweites Mal im August, hilft sich das Vater-Tochtergespann gegenseitig. Geübt entnehmen sie die oberen Waben des Bienenstockes und streifen vorsichtig die Bienen ab. Danach entfernen sie die Wabendeckel und legen so das kostbare Gut, den süssen Honig frei. Die so vorbereiteten Waben können dann geschleudert werden. Doch wer Honig schleudert, sollte sicher sein, dass dieser auch reif ist. Dies lässt sich an einem geringen Wassergehalt ablesen, denn wenn der Honig zu feucht ist, gärt dieser nach.

2020 war ein Rekordjahr

Rund 240 Kilogramm des süssen Goldes durfte Werner Meier im vergangenen Jahr von seinen Bienen ernten. Selbst für den erfahrenen Imker war dies ein Spitzenresultat, welches er nicht alle Jahre erzielt. Dafür pflegt er hingabevoll seine Völker und überlässt möglichst nichts dem Zufall. «Dieses Frühjahr war ein reines Flugfestival», meint der Bienenzüchter. «Insgesamt musste er sieben Mal seine Bienenvölker wieder einsammeln und in neuen Kästen unterbringen. Denn wird ein Bienenvolk zu gross, teilt es sich und fliegt aus. Doch glücklicherweise liessen sich dieses Jahr die Schwärme in einer Höhe nieder, welche den Einsatz von der Feuerwehr mit der langen Leiter nicht notwendig machte.

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