Wie viele Gemeinden besitzt auch Glattfelden eigene Grundstücke und Liegenschaften. Und weil Land ein begrenztes Gut und deshalb teuer ist, will genau überlegt sein, was man damit macht. Das vielfältige Immobilienportfolio Glattfeldens umfasst insgesamt 73 Gebäude, die im gesamten Gemeindegebiet und in unterschiedlichsten Zonen verteilt sind.
Um den langfristigen Finanzbedarf der Liegenschaften planen zu können, hat die Gemeinde den Zustand von den 51 Gebäuden in einer Software für das Portfoliomanagement erfasst. Es sind dies die strategisch relevanten Häuser, welche nicht einfach verkauft werden sollen, sondern der Gemeinde dienen sollen. Mit diesen Daten kann die Gemeinde Immobilien-Strategie entwickeln und planen, was wann finanziert werden muss und ob und Rentabilität gegeben ist.
Gut im Schuss, aber nicht für ewig
Das Portfolio habe einen Neuwert von knapp 73 Millionen und einen Zustandswert von gut 60 Millionen Franken, teilt Nicolas Berger mit. Laut dem Abteilungsleiter Bau und Liegenschaften entspricht dies einem Z/N-Quotienten von 0,81. Bei einem solchen von 1 wären Neu- und Zustandswert gleich gross. Anzustreben ist gemäss Immobilienexperten ein Wert zwischen 0,8 und 0,85.
Die Gebäude würden demnach gut und kompetent unterhalten und machten allgemein einen gepflegten Eindruck. «Der mittlere Zustands- zu Neuwert des Teilportfolios von 0,81 zeigt den Bedarf zukünftiger Investitionen in Instandsetzungsmassnahmen auf», so Berger. «Wenn der jährliche Unterhalt getätigt, jedoch keine signifikanten Massnahmen in die Instandsetzung erfolgen, befindet sich der Zustand des Portfolios in 10 Jahren in einem mittleren bis schlechten Zustand», gibt er zu bedenken. Will heissen, auch das Tafelsilber will geputzt sein, um weiterzuglänzen.
Die Erkenntnisse aus der Zustandserhebung und die gesetzte Grundstrategie für alle Gebäude, die einzeln bewertet wurden, sollten nun der Instandhaltungsbedarf, wie auch der Instandsetzungsbedarf budgetiert, geplant und ausgeführt werden. Dies geschieht primär innerhalb der Verwaltung und dauert etwas länger, da die Budgetgemeindeversammlung vom 16. März 2021 Gelder für externe Expertisen gekürzt hat.
