«Wer chan’s bruche…?» – «Ich!»

Glattfelder Facebook-Gruppe findet grossen Anklang

| Bettina Wiedmer

Wir alle haben Dinge, die brauchbar sind, wir aber eigentlich nicht mehr brauchen. Die Idee, diese gratis weiterzugeben, funktioniert auch in Glattfelden.

Bei der im September 2020 von der Glattfelderin Sanja Nikolic lancierten Gruppe «Wer chan’s bruche…?» in Facebook lautet das Motto: Verschenken statt verkaufen oder wegwerfen!

 

Die Gruppe umfasst inzwischen 283 Mitglieder (teilweise auch bereits aus den umliegenden Gemeinden) und fast täglich werden Gegenstände gepostet, welche gratis weiterziehen dürfen. Von Kinderkleidern und Spielzeug über Dekoartikel und Bastelutensilien bis hin zu Möbeln und Bücher findet man alles. Praktisch alle Gegenstände finden ein neues Zuhause und dort wieder Verwendung.

 

An Sanjas Arbeitsort gibt es schon länger eine Facebook- Gruppe, über welche Gegenstände verschenkt werden können. Weil sie diese Idee grossartig fand, erstellte sie kurzerhand auch für Glattfelderinnen und Glattfelder eine Gruppe. Es sei schon viel einfacher, wenn der Beschenkte den Gegenstand im Wohnort abholen könne. Ausserdem könne man nicht mehr Benötigtes sofort verschenken und müsse es nicht an einem bestimmten Datum an einen Ort bringen, sagt sie. Für die Übergabe wird üblicherweise ein Zeitpunkt vereinbart und die Ware im Briefkasten oder vor der Haustüre zur Abholung deponiert.

 

Die Glattfelderinnen und Glattfelder sind grosszügig; auch wertvollere Gegenstände wie eine Overlock-Nähmaschine, ein Kinderwagen oder ein Klavier haben bereits die Besitzerin gewechselt. Sanja prüft jeden Beitrag und gibt ihn für die Mitglieder frei. Da es inzwischen täglich mehrere sind und sie nicht immer die Zeit dafür hat, hilft ihre beste Freundin mit.

 

Es gehe uns allen so gut, da dürfe man auch das eine oder andere verschenken anstatt verkaufen. 20 Franken mehr machen sie nicht glücklicher, sagt Sanja. Ihr Ziel ist es, dass ganz Glattfelden Teil der Gruppe wird. Mit Facebook wird dies schwierig, da viele Glattfelder keinen Account haben. Aber vielleicht ergibt sich irgendwann eine andere Möglichkeit.

 

Denn eines ist klar: Beim Schenken tut man nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch dem eigenen Gemüt – Verschenken macht Freude!

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