Berechtigtes Misstrauen in den Gemeinderat

| Tommy Hafner, Vize-Präsident SVP

Der Glattfelder Souverän hat am 16. März dem Budget mit grosser Mehrheit zugestimmt, wieso auch immer.

 

Der plötzliche Mehrertrag von 2'468'200 Franken resultiert auf der Basis von neu 120% Steuerfuss sowie einer um 1'023'200 Franken höheren Grundstückgewinnsteuer. Auf die Frage an die Finanzvorsteherin nach der Ursache kamen keine klärenden Worte. Die Rechnung 2021 wird es zeigen.

 

Zu bedenken gibt im weiteren, dass Alt-Gemeinderat Otto Hollenstein das Budget genaustens unter die Lupe nahm und immerhin einige Zehntausend Franken einsparen konnte – wäre dies nicht die Pflicht eines jeden Ressortvorstehers gewesen, um dem Stimmbürger ehrliche, durchdachte Zahlen vorlegen zu können? Was mich am meisten verwunderte – eigentlich doch nicht wirklich – war die Tatsache, dass Hollenstein gewisse Dossiers und deren Geschichte besser kennt als die amtierenden Ratsmitglieder.

 

Der Einwand seitens Lehrerschaft, dass bedingt durch das aktuelle Notbudget viele Lehrer gekündet hätten, entspricht nicht der ganzen Wahrheit. Vielmehr hängen diese mit schulinternen Umstrukturierungen zusammen, wie aus verlässlichen Quellen zu erfahren war.

 

Die 5%-Steuerfuss-Erhöhung kam nur durch die Tatsache zustande, dass es dem Gemeinderat schon in erster Budget-Lesung im vergangenen Dezember gelang, eine Angststimmung zu verbreiten mit der Androhung, dass bei einer Ablehnung aller budget-relevanten Geschäfte durch den Kanton der Vorschlag des Rates 1 zu 1 übernommen und festgelegt würde.

 

Nun bekommen wir in gut zwei Jahren einen etwas höheren Finanzausgleich und haben keinen Plan, wohin die Reise führt, was zu machen ist, um aus dieser nun seit Jahren andauernden Misere herauszufinden. Mit grossen Bedenken stelle ich fest, dass unser Gesamtgemeinderat einfach eines macht, nämlich hilflos dazustehen und der Dinge zu harren, die da kommen. Wo bleiben Innovationen, Ideen, Umsetzungspläne? Dies erwarte ich auch von den heutigen links/grünen 74 Ja-Sagern – mit genauem Zeitplan und klarer Kommunikation an die Steuerzahler, um endlich wieder auf eigenen Füssen stehen zu können. Der Unmut der Bevölkerung wird im Frühjahr 2022 erneut zum Vorschein kommen, und zwar bei den Gesamterneuerungswahlen.

 

Als die Spinnereien und Webereien noch in Betrieb waren, standen die Finanzen von Glattfelden auf solidem Fundament, die Kirche stand im Dorfe und jeder hatte sein Einkommen vor Ort.

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