News vom Kartoffelprojekt Madagaskar

Dieses Projekt ist jeden Franken wert

| Ruth Russier

Das Kartoffelprojekt in Madagaskar war im letzten Jahr vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt. Das Team vor Ort tat jedoch sein Bestes, um die geplanten Aktivitäten trotz des 6-monatigen Lockdowns fortzuführen. So war zum Beispiel die Mobilität des landwirtschaftlichen Beraters eingeschränkt und die Ausbildung der neuen Produzentinnen musste auf 2021 verschoben werden. Insgesamt sind wir mit den erzielten Ergebnissen zufrieden und ich möchte allen Spender*innen für ihre Unterstützung danken, denn ohne Sie gäbe es dieses Kartoffelprojekt nicht.

Der Einstieg in die Kartoffelvermehrung war eine gute Entscheidung. Sie ist langfristig die einzige Lösung für eine nachhaltige Kartoffelproduktion in der Region Haute Matsiatra. Und das Interesse an der Kartoffelproduktion ist nach wie vor gross.

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse aus dem Jahresbericht 2020

Die gesteckten Ziele bei der Kartoffelvermehrung wurden - von wenigen Ausnahmen abgesehen - erreicht. Anbautechnisch wurden Grosse Fortschritte gemacht.

 

105 Produzentinnen, davon 69 neue, haben im letzten Jahr Speisekartoffeln produziert. Neben den Pionierinnen im Kartoffelprojekt aus Sahambavy (22 Produzentinnen) und Andoharanomaintso (14 Produzentinnen) ist neu das Dorf Ambatovaky in die Kartoffelproduktion eingestiegen (46 Produzentinnen, geplant waren 35).

 

Die Begeisterung für den Kartoffelanbau verdanken wir wohl auch der Ernährungsberaterin Théodosie aus Ambatovaky, welche die Kartoffel-Kochkurse durchführt.

 

Mit dem Geld aus dem Kartoffelprojekt haben wir auch hundert Giesskannen für die Produzentinnen finanziert. Damit wurde den Frauen die Arbeit des Giessens in der Trockenzeit stark erleichtert. Und es wurden sieben Kartoffel-Kochkurse in den Kartoffeldörfern durchgeführt. Neben Radiosendungen produzierte der VFTM zudem einen Videofilm über das Kochen mit Kartoffeln.

 

Der Umwelt zuliebe finanzierte das Kartoffelprojekt den neuen Produzentinnen und den vier Absolventinnen von Bel-Avenir sechzig energiesparende Kocher von ADES.

Die Corona-Pandemie verhinderte zwar die Ausbildung der neuen Kartoffelproduzentinnen (Ausbildungszentrum Ceffel war geschlossen), aber dieses Jahr werden die Kurse nachgeholt. Leute vom VFTM übernahmen notfallmässig die Einführung der neuen Produzentinnen in den Kartoffelanbau, was die Schulung bei Ceffel nicht ersetzte, aber sehr hilfreich war.

 

2020 konnten acht junge Frauen eine 2-jährige landwirtschaftliche Ausbildung auf dem Schulbetrieb BelAvenir beginnen, nachdem vier junge Frauen 2020 die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Bel-Avenir nimmt nur Mädchen auf, die eine Aufnahmeprüfung bestehen und deren Eltern sich verpflichten, den jungen Frauen nach der Ausbildung ein Stück Land abzutreten und ihnen damit den Zugang zu Land und die Gründung eines eigenen Haushalts zu ermöglichen.

Ich bin von diesem Kartoffelprojekt überzeugt und ich werde mich deshalb auch weiter dafür einsetzen.

 

Ruth Rossier, Projektleiterin, ASF-CH

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